Darf eine Jugendliche von 13 Jahren selbst über ihr Leben, ihren Tod entscheiden? Ist sie zu jung, um die Tragweite dieser Entscheidung überhaupt...

Darf eine Jugendliche von 13 Jahren selbst über ihr Leben, ihren Tod entscheiden? Ist sie zu jung, um die Tragweite dieser Entscheidung überhaupt beurteilen zu können?

Fragen, die zutiefst bewegen - und im ersten Reflex würde fast jeder sagen: natürlich nicht.

Wirklich nicht? Natürlich zählt Hannah erst 13 Jahre; aber ist sie nicht längst eine tapfere, junge Frau - viel älter als die Zahl ihrer Lebensjahre vermuten lässt?

Nahezu acht ihrer 13 Lebensjahre hat sie in Kliniken verbracht. Die Leukämiekranke hat Chemotherapien überstanden, vor denen uns Erwachsenen das Grauen überfällt. Und sie hat sich dabei ein Loch im Herzen eingehandelt. Vor der Wahl, sich einer Herztransplantation zu unterziehen mit dem Risiko, dass danach der Blutkrebs wiederkommt, um den Rest ihres kurzen Lebens an Apparaten und Schläuchen zu verbringen, entschied sie sich dagegen.

Vernünftig, beeindruckend erwachsen fand die staatliche Behörde das Mädchen, als sie dessen Gründe für die Ablehnung der Operation überprüft hatte - und akzeptierte Hannahs Entscheidung. Die Entscheidung der Behörde verdient Respekt. Jeder andere Entschluss hätte nicht nur Hannahs Würde missachtet, sondern auch die der Eltern, die den Entschluss mittragen.

Das zu verstehen mag vielen schwerfallen. Aber auch sie sollten Hannah wenigstens Respekt zollen. Für ihren Kampf, ihr Leiden, ihre Stärke. Und ihren Mut. Hannah hat einen schweren Weg vor sich.