Am Donnerstag trifft der HSV vor heimischem Publikum in der ausverkauften Nordbank-Arena im Uefa-Cup-Achtelfinalhinspiel auf das türkische Team von Galatasaray Istanbul. Um über den Europapokal-Gegner schon im Vorfeld gut informiert zu sein, beantwortet das Abendblatt sechs wichtige Fragen zum türkischen Traditionsklub. Das erwartet den HSV in den Duellen gegen Galatasaray.

Wann wurde Galatasaray Istanbul gegründet?

Der türkische Rekordmeister Galatasaray Istanbul wurde am 20. Oktober 1905 gegründet und ist damit deutlich jünger als sein Gegner HSV. Zu den Mitbegründern zählt Ali Sami Yen, nach dem auch das heimische Ali Sami Yen Stadyum benannt wurde. Heute zählt der Klub knapp 15.000 Mitglieder und liegt in dieser Kategorie deutlich hinter Hamburg (58.000). Kurios: In den über 100 Jahren Vereinsgeschichte wechselte der Verein dreimal seine Vereinsfarben. Anfänglich waren sie rot und weiß - inspiriert von der Nationalflagge -, wechselten dann zu gelb und schwarz, um dann schließlich zu den heutigen Vereinsfarben gelb und rot zu werden.

Wie erfolgreich ist Galatasaray Istanbul?

Als 17-maliger türkischer Meister und 14-maliger Pokalsieger ist Galatasaray - oder Aslanlar (die Löwen), wie der Verein von den Fans genannt wird - der erfolgreichste Klub der Türkei. Aber nicht nur auf nationaler Ebene kann der Verein Titel vorweisen. Im Jahr 2000 gewannen die Istanbuler als erste und bisher letzte türkische Mannschaft den Uefa-Pokal und den Supercup. In dieser Saison läuft es für das Team in der Liga bislang nicht wie erhofft: Galatasaray rangiert nach 23 Spieltagen nur auf Rang fünf - allerdings beträgt der Abstand zum Tabellenführer Sivasspor nur drei Punkte.

Wer trainiert Galatasaray Istanbul?

Der Galatasaray-Trainer heißt Bülent Korkmaz (40) und hat seine größten Erfolge bisher als aktiver Fußballprofi vorzuweisen. Er schaffte in der Saison 1987/88 den Sprung von der Galatasaray-Jugend in den -Profikader und holte daraufhin als Spieler acht nationale Titel. Nach 630 Ligaspielen und 19 Toren beendete er schließlich 2005 seine Karriere beim Istanbuler Traditionsverein, ohne je das Trikot von einem anderen Klub getragen zu haben. Seit Februar 2009 steht er nun als Galatasaray-Trainer und Nachfolger des in die Kritik geratenen Deutschen Michael Skibbe an der Seitenlinie.

Welche Stars spielen für Galatasaray Istanbul?

Mit dem ehemaligen Bundesligaprofi Lincoln kehrt ein alter Bekannter zurück nach Deutschland. Der Brasilianer Lincoln kam 2007 von Schalke 04, er bestritt für den 1. FC Kaiserslautern und Schalke insgesamt 163 Spiele. Zudem kamen zu Saisonbeginn mit Milan Baros aus Lyon - gefährlichster Torschütze (15 Tore) der Istanbuler - und dem ehemaligem Liverpooler Harry Kewell zwei international erfahrene Spieler nach Istanbul. Allerdings fehlt Baros im Hinspiel gesperrt. Dazu steht mit Arda Turan (22) ein junger und talentierter türkischer Nationalspieler in den eigenen Reihen.

Setzt Galatasaray auch auf deutsche Profis?

Ja. Neben den vielen internationalen Stars bei Galatasaray spielt auch ein deutsches Talent. Sein Name: Baris Özbek (22). Vor zwei Jahren wechselte der defensive Mittelfeldspieler 2007 von Rot-Weiss Essen nach Istanbul und konnte sich dort sofort durchsetzen. Er wurde in seiner ersten Saison 2007/2008 Stammspieler und bestritt 38 Pflichtspiele, wobei er acht Tore vorbereitete und zwei selbst schoss. Aktuell kommt er auf 23 Einsätze, wobei ihn allerdings ein Fußbruch von Anfang Oktober bis Mitte November des vergangenen Jahres lahm legte. Auch für Deutschland stand Özbek schon auf dem Platz und machte 16 Spiele für die U 21, wobei er dreimal traf.

Wo trägt Galatasaray Istanbul seine Heimspiele aus?

Das "Ali Sami Yen Stadyum" - benannt nach dem ersten Präsidenten und Mitbegründer Ali Sami Yen - ist das Vereinswohnzimmer. Es bietet 23 750 Zuschauern Platz und ist damit nur etwa halb so groß wie die Hamburger Nordbank-Arena (57 000). Allerdings müssen die durchschnittlich 18 050 Besucher ab Oktober 2009 in die neue und modernere Türk Telekom Arena (52 000 Plätze) umziehen, die das neue "Schmuckkästchen" des Vereins werden soll.