Hamburgs Uefa-Cup-Gegner Galatasaray Istanbul verkauft seinen Abwehrchef Fernando Meira mit sofortiger Wirkung an Zenit St. Petersburg. HSV-Trainer Martin Jol fordert von seinem Team, ohne Gegentreffer zu bleiben.

Hamburg. Der Uefa-Cup-Gegner des HSV, Galatasaray Istanbul, ist momentan nicht reich an einsetzbaren Defensivspielern. Umso unglücklicher dürfte Trainer Bülent Korkmaz über den sofortigen Wechsel seines Abwehrchefs Fernando Meira zum russischen Milliardärsklub Zenit St. Petersburg sein. Der Portugiese bekommt bei Zenit einen Dreijahresvertrag und wird schon am Donnerstag gegen den HSV nicht mehr für die Türken auflaufen. "Das ist für uns sicherlich kein Nachteil", freut sich HSV-Trainer Martin Jol, der nur bedingt ernst gemeint hinterherschiebt: "Ich weiß gar nicht, ob deren Trainer jetzt noch viele Spieler hat."

Hat er. Zumindest genug, um dem HSV gehörig Respekt abzuverlangen. Technisch versiert, verlagern die Türken ihr Spiel nur zu gern in die Offensive. "Dort sind sie wendig, trickreich und schnell", warnt Jol, der bei dem Achtelfinalgegner vom Donnerstag (18 Uhr, Nordbank-Arena und im Live-Ticker bei abendblatt.de) allerdings auch ähnliche Schwächen wie bei seinen Mannen ausgemacht haben will. "Auch sie haben defensiv ihre Probleme", so Jol, "deshalb wird es für uns darum gehen, hinten die Null zu halten und vorne den Unterschied auszumachen."

Beim HSV soll dafür der dänische, genesene Neuzugang Michael Gravgaard sorgen. Der Innenverteidiger hat seine Finger-Operation überstanden und soll mit einer Spezialschiene auflaufen. "Ich habe keine Probleme mehr", so der Däne, "und auch ich weiß, dass wir uns defensiv steigern müssen. Gerade die letzten Bundesligaspiele -­ gegen den KSC drei Gegentore, gegen Wolfsburg drei und jetzt gegen Gladbach vier ­-, haben gezeigt, dass wir nachlässig sind. Allerdings fängt die defensive beim vordersten Mann an. Deshalb werden wir als Team an einer Verbesserung arbeiten müssen." Zumal die Ausgangslage für ein Erreichen des Viertelfinals bereits im Hinspiel gelegt werden muss. "Das Rückspiel findet unter Bedingungen statt, die mit der Hölle vergleichbar sein sollen", sagt Mladen Petric, der seine klaren, kritischen Worte nach der Pleite gegen Mönchengladbach als heilend verstanden wissen will. "Es musste auf den Tisch gehauen werden ­ und das wurde es jetzt. Und es hat uns wach gemacht, genau richtig vor dem wichtigen Spiel gegen Galatasaray."