Schulzeugnisse - von Schülern gerne Giftblätter oder Jammerlappen geschimpft - gibt es seit etwa 500 Jahren. Im Mittelalter gab es zunächst nur Klosterschulen, in denen angehende Mönchen und Nonnen erzogen wurde.

Die Unterrichtssprache war Lateinisch. Das Wort Zensur kommt vom Lateinischen. "Censere" bedeutet "einschätzen". Für sehr gute Leistungen gab es ein "optimus", für gute ein "bonus", für mittelmäßige ein "mediocris", für zweifelhafte ein "dubius", das "gerade noch geschafft" war ein "retinendus". Das "reiciendus" bedeutete den Schulverweis.

In Deutschland gab es ab dem 14. Jahrhundert Schulen für die Ausbildung der Kinder von Kaufleuten und Adligen. Um 1700 wurden die Schulleistungen erstmals mit Ziffern bewertet. Die Noten von "1" bis "6" entstammen dem Bewertungssystem der Jesuitenschulen und werden bei uns bis heute angewendet.

Übrigens: Albert Einstein war entgegen allen Gerüchten ein relativ guter Schüler. Sein Abiturzeugnis enthielt fünf Sechsen und vier Fünfen. In der Schweiz stand die Sechs allerdings für "sehr gut" und die Fünf für "gut". In den Fächern Kunst und Sprachen brachte er es auf Vieren ("genügend") und Dreien ("schwach").