Kommentar

Nach zähem Ringen legte gestern die weltweite Wissenschaftler-Gemeinde der Klimaexperten, der IPCC, eine Zusammenfassung ihrer neuesten Forschungsergebnisse vor. Ihre Aussagen werden die (Klima-)Debatten der kommenden Jahre bestimmen, die Planungen der Versicherungs- und Energiewirtschaft, des Küstenschutzes, der Schifffahrt, der Land- und Forstwirtschaft und vieler anderer Bereiche.

Der Bericht ist also die Basis für politische und wirtschaftliche Entscheidungen der kommenden Jahre. Gerade von ihnen wird es abhängen, wie stark der Klimawandel das Leben auf der Erde zukünftig beeinflussen wird. Der IPCC-Report zeigt deutlich wie nie zuvor: Weltweit steigen durch den Ausstoß von Treibhausgasen die Temperaturen und der Meeresspiegel - und sie werden es weiter tun. Wir können, das zeigt der Bericht auch, den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten kaum noch aufhalten. Wir können allenfalls Schadensbegrenzung betreiben.

Der neue Bericht ist nicht das erste ernst zu nehmende Wecksignal für die Weltgemeinschaft. Natürlich wird es wieder Kritiker geben, die den Enstehungsprozess des umfangreichen Werkes und vor allem die Einflussnahme von Regierungsvertretern aus aller Welt bei der Erarbeitung des Abschlussberichtes kritisieren. Und dennoch liegt jetzt kein zahnloses Papier auf den Tischen, sondern ein alarmierender Bericht, der von den einzelnen Regierungen akzeptiert ist. Und das macht Hoffnung, dass die wissenschaftliche Fleißarbeit dieses Mal mehr ist als eine umfangreiche Datensammlung, aus der - ein weiteres Mal - keine angemessenen Konsequenzen gezogen werden.