James Sallis liest am 3.11. im Stage-Club aus “Deine Augen hat der Tod“. Das ist große US-Kriminalliteratur

Er war der Durchstarter des vergangenen Krimijahres: Der amerikanische Autor James Sallis bot mit seinem Roman "Driver", ein vom Umfang her recht schmaler Band, ganz große Kriminalliteratur - und wurde folgerichtig nicht nur mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet, sondern belegte auch Rang eins in der Jahresbilanz der Krimiwelt-Bestenliste. "Ein grandioser Thriller", urteilte "Die Zeit" so lapidar wie zutreffend.

Mit seinem aktuell auf Deutsch vorliegendem Kriminalroman "Deine Augen hat der Tod" kommt der 1944 in Arkansas geborene und heute in Arizona lebende Sallis zum Hamburger Krimifestival. Wie schon in "Driver" erzählt er auch hier eine so rasante wie vielschichtige Geschichte, in der kein Wort zu viel steht - und keines zu wenig.

Sallis erzählt die Geschichte des Mannes David, der, so glaubt er, mit seiner Vergangenheit als Staatskiller in einer Eliteeinheit abgeschlossen hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges hat er sich eine bürgerliche Existenz aufgebaut: Er widmet sich der bildenden Kunst und der Freundin, die er liebt. Damit ist es schlagartig vorbei, als eines frühen Morgens sein Telefon klingelt, denn David weiß: Seine Vergangenheit hat ihn eingeholt. Sofort sind seine alten Instinkte geweckt. Einem ehemaligen Kameraden sind offenbar die Sicherungen durchgebrannt - nur David kann ihn zur Strecke bringen. Der Ex-Agent tritt eine Reise durch Amerika an, die ihn auch mit sich selbst konfrontiert.

Große lakonische US-Literatur.


James Sallis dt. Lesung: Mechthild Großmann, Moderation: Denis Scheck, Mo 3.11., 20.00, Stage-Club, Neue Flora, Stresemannstraße 163, Eintritt 10,-