Vergleich: So organisieren andere Länder ihre Gesundheitssysteme

Der britische Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) ist eine staatliche Institution. Jedem Briten wird eine medizinische Grundversorgung garantiert. Zu etwa 80 Prozent kommen die Einnahmen des NHS aus dem Staatssäckel. Der Rest stammt von Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In den britischen Krankenhäusern werden oft die Qualität der Behandlungen und die Leistungsfähigkeit beklagt. Es gibt auch Privatkliniken, deren Leistung extra bezahlt werden muß. Trotz erheblicher Steigerungen des Gesundheitsbudgets unter der Regierung von Premierminister Tony Blair ist der NHS in einem chronischen Defizit. Dazu haben Kostensteigerungen vor allem bei den Löhnen und Gehältern von Ärzten und medizinischem Personal beigetragen. Nach neuesten Berechnungen werden die NHS-Kliniken und die aufgeblähte Gesundheitsverwaltung im laufenden Jahr ein Defizit von 360 Millionen Euro erwirtschaften. Dadurch werden voraussichtlich Krankenhausabteilungen geschlossen und einige tausend Mitarbeiter entlassen. Der NHS wird oft als "planwirtschaftlicher Moloch" bezeichnet.