Vergleich: So organisieren andere Länder ihre Gesundheitssysteme

Schweden galt einst als Modell des großzügigen Wohlfahrtsstaates. Doch inzwischen ist das im Gesundheitswesen und bei der Rentenversicherung umgekrempelte Land zu einem Modell für andere Reformstaaten geworden. Das Gesundheitssystem wird fast ausschließlich über Steuern finanziert. Für einen Arztbesuch müssen Patienten zwischen 13 und 26 Euro zahlen. Ein Krankenhausaufenthalt kostet pro Tag etwa 8 Euro. Facharztbehandlungen im Krankenhaus schlagen für die Patienten mit 16 bis 32 Euro zu Buche. Medikamente müssen bis 100 Euro pro Jahr selbst bezahlt werden. Zahnarztbehandlungen sind extra zu bezahlen, Kinder und Rentner sind ausgenomen. Eine freie Arztwahl gibt es im Prinzip nicht.

Obwohl die Schweden hohe Steuern zahlen, leidet das Gesundheitssystem unter Geldmangel. Die vergleichsweise hohen Gehälter für Mediziner sowie die gute technische Ausrüstung der Krankenhäuser haben ihren Preis. Es gibt oft Warteschlangen bei Untersuchungen und sogar bei Operationen. In Schweden werden nur 7,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Gesundheit ausgegeben, in Frankreich 10,1, in Deutschland 11,1 Prozent.