Nach einem Medienbericht hat sich Ex-Bundespräsident Christian Wulff in ein Kloster zurückgezogen. Die Union will Ausgaben für ihn befristen.

Berlin. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff sucht nach Informationen der Zeitung „Bild am Sonntag“ offenbar Ruhe in der Abgeschiedenheit eines Kosters. Das Blatt beruft sich dabei auf hochrangige politische Kreise. Das ehemalige Staatsoberhaupt Christian Wulff hatte den Aufenthalt für den Großen Zapfenstreich am vergangenen Donnerstag nur unterbrochen. Wie lange er im Kloster bleibe wolle, sei ungewiss.

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Der 52-Jährige nutzt die Zeit im Ordenshaus dem Bericht zufolge auch für einen ausgedehnten Gesundheitscheck. Wulff hatte sich kurz nach seinem Rücktritt wegen einer Nierenkolik kurzfristig im Krankenhaus behandeln lassen. In welchem Kloster er sich aufhält, blieb offen. Der frühere CDU-Vize ist gläubiger Katholik, 2007 reiste Wulff, damals noch als niedersächsischer Ministerpräsident, für eine Privataudienz zu Papst Benedikt XVI. nach Rom.

Unterdessen will die Union Christian Wulff Büro und Dienstwagen nur zeitlich begrenzt auf Staatskosten zugestehen. „Die Amtsausstattung sollte dann enden, wenn Wulff wieder eine entgeltliche Tätigkeit aufnimmt“, sagte der für den Etat des Bundespräsidialamts zuständige Haushaltspolitiker Herbert Frankenhauser (CSU) dem „Spiegel“. Diese Einschränkung solle für alle künftigen Präsidenten gleichermaßen gelten. Die SPD hat bereits mehrfach deutlich gemacht, dass sie gegen eine sogenannte Amtsausstattung für Wulff ist und im Bundestag gegen einen entsprechenden Antrag stimmen will.

Das Bundespräsidialamt, das die Privilegien im Haushaltsausschuss des Bundestages beantragen muss, versucht laut „Spiegel“ derweil, die Kosten niedrig zu halten und Wulffs künftiges Büro in einer bundeseigenen Liegenschaft unterzubringen. So könnte Miete gespart werden.

Gegen den Ex-Präsidenten ermittelt die Staatsanwaltschaft, weil er in seiner Zeit als niedersächsischer CDU-Ministerpräsident von einem befreundeten Unternehmer geldwerte Vorteile bekommen haben soll. Das war auch Auslöser für den Rücktritt. Kritik gibt es auch daran, dass Wulff trotz einer Amtszeit von nicht einmal 600 Tagen zeit seines Lebens pro Jahr annähernd 200.000 Euro „Ehrensold“ bekommen soll. Der 52-Jährige ist der jüngste Ex-Präsident, den Deutschland je hatte.

(dpa/abendblatt.de)