Insgesamt steigt Betreuungsquote der unter dreijährigen Kinder an. Westen hinkt weiter hinterher. Geringste Betreuungsquote in Amberg.

Wiesbaden. Junge Eltern haben in Ostdeutschland weiterhin deutlich bessere Chancen, einen Kitaplatz für ihre kleinen Kinder zu finden. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, wurden zum Stichtag 1. März 2012 in den ostdeutschen Kreisen einschließlich Berlin 49 Prozent (2011: 47,3 Prozent) aller Kinder unter drei Jahren in einer Tageseinrichtung oder in Tagespflege betreut. Im Westen nahm die Betreuungsquote zwar von 19,8 auf 22,3 zu, lag damit aber weiter deutlich niedriger als im Osten.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge rund 558.000 Kinder unter drei Jahren in einer Kita oder bei einer Tagesmutter betreut, was einer Quote von 27,6 Prozent entspricht. Deutschlands Betreuungsquote stieg damit erneut an: Im März 2011 lag sie bundesweit bei 25,2, im März 2010 bei 23,0 Prozent. Diese Angaben beruhen auf der gemeinsamen Veröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder „Kindertagesbetreuung regional 2012“, die Daten zur Kindertagesbetreuung in allen 402 Stadt- und Landkreisen in Deutschland enthält.

Die Betreuungsquote zum Stichtag 1. März 2012 lag nach Angaben des Statistikamtes in 52 der insgesamt 77 ostdeutschen Landkreise und kreisfreien Städten sogar bei mehr als 50 Prozent. Zum Vergleich: In mehr als drei Viertel der westdeutschen Landkreise und kreisfreien Städte gab es eine Betreuungsquote zwischen 15 und 30 Prozent.

Die bundesweit höchsten Betreuungsquoten für Kinder unter drei Jahren gab es wie bereits im Vorjahr in Sachsen-Anhalt: An der Spitze lag der Landkreis Jerichower Land mit 63,3 Prozent, gefolgt vom Landkreis Börde mit 62,0 Prozent und dem Salzlandkreis mit 61,2 Prozent. Die höchsten Werte bei der Betreuung unter Dreijähriger wurden in Westdeutschland in der baden-württembergischen Stadt Heidelberg mit 40,4 Prozent und in der bayerischen Stadt Coburg mit 40 Prozent erreicht.

Niedrigste Betreuungsquote im bayerischen Amberg

Die beiden Städte mit der höchsten Betreuungsquote in Westdeutschland lagen damit aber immer noch unter den niedrigsten Quoten in ostdeutschen Städten und Landkreisen, wie die Statistiker schrieben. Die bundesweit geringste Betreuungsquote gab es in der bayerischen Stadt Amberg mit 4,7 Prozent.

Wie das Statistische Bundesamt weiter schrieb, hatten bei den Kindern im Alter von zwei Jahren alle 77 ostdeutschen Kreise eine Betreuungsquote von mehr als 70 Prozent. Dieser Wert wird in Westdeutschland nur von 12 der insgesamt 325 Kreise erreicht, während etwas mehr als die Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte eine Quote zwischen 40 und 70 Prozent aufwiesen.

Den höchsten Anteil an zweijährigen Kindern in Kindertagesbetreuung an allen Kindern in diesem Alter wies der thüringische Landkreis Greiz (96,8 Prozent) auf. Die niedrigste Quote erzielte mit 22,0 Prozent die bayerische Stadt Kaufbeuren.