Die Taliban-Offensive im Norden Afghanistans geht weiter. Der 24-Jährige starb an den Spätfolgen eines Anschlags am 6. August.

Berlin/Kabul. Ein 24 Jahre alter Bundeswehrsoldat ist an den Spätfolgen eines Selbstmordanschlags in Afghanistan gestorben. Er sei bereits bei einem Anschlag am 6. August 2008 verletzt worden und nun gestorben, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Der 24-Jährige war Fallschirmjäger. Bei dem Anschlag wurden damals insgesamt drei Soldaten verletzt, zwei davon schwer. Der Tod des Soldaten zeige, dass der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sehr gefährlich sei. Das Ministerium werde sich nun um die Trauerfeier kümmern, sagte der Sprecher. Bei dem Anschlag nahe Kundus hatte ein Selbstmordattentäter mit einem Motorrad eine Absperrung durchbrochen und sich in die Luft gesprengt. Die Taliban bekannten sich zu dem Attentat. Die beiden schwer verletzten Soldaten erlitten Verbrennungen, Knochenbrüche und schwere Lungenschädigungen durch die Explosion. Sie gehörten zur Luftlandebrigade 26 im Saarland und wurden später im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz behandelt. Der zweite Verletzte sei auf dem „deutlichen Weg der Besserung“.

Zuletzt hatte es eine Offensive der Taliban gegeben. Hunderte Aufständische haben im Osten Afghanistans zwei von einheimischen und amerikanischen Soldaten besetzte Stützpunkte überfallen und eines der schwersten Gefechte seit Beginn des internationalen Einsatzes ausgelöst. Acht US-Soldaten und mehrere afghanische Sicherheitskräfte wurden nach Nato-Angaben in den vergangenen Tagen bei den Kämpfen in der Provinz Nuristan nahe der Grenze zu Pakistan getötet.

Etwa 300 mit Schusswaffen und Granaten bewaffnete Kämpfer hätten am Sonnabend im Morgengrauen von zwei Seiten aus zunächst den afghanischen Stützpunkt am Fuß eines Bergs angegriffen, sagte der Polizeichef von Nuristan, Mohammad Kasim Dschangulbagh. Danach attackierten sie den Posten am Gipfel, der von US-Truppen gesichert wurde. An dem Angriff waren verschiedene Stammesmilizen, Taliban-Kämpfer und dem Al-Qaida-Sympathisanten Siradschudin Hakkani nahestehende Kämpfer beteiligt. Auch Extremisten, die aus dem pakistanischen Swat-Tal vertrieben wurden, seien dabei gewesen, erklärten die afghanischen Behörden.