Dieter Althaus ist nicht der erste Politiker, der den rechten Zeitpunkt für seinen Abschied verpasst hat. Vermutlich hat der nach seinem Ski-Unfall zur Jahreswende gelegen.

Den schweren Schicksalsschlag mit gesundheitlichen und juristischen Folgen zum Anlass für den Rückzug zu nehmen, hätte ihm damals niemand verübeln können. Er hätte allerdings eine empfindliche personelle Lücke hinterlassen.

Nun aber werden die Probleme für ihn und seine Partei täglich noch größer: Althaus ist mitnichten der alte, wie er seit seinem österlichen Comeback nicht müde wird zu behaupten. Und auch sein Land ist nicht mehr dasselbe. In Zeiten der Krise und ausbleibender Erfolge haben sich die Wähler in Scharen abgewandt. Seiner Partei steht Althaus nun beim möglichen Machterhalt im Wege, weil potenzielle Koalitionspartner ihn nicht mehr als Ministerpräsidenten akzeptieren wollen. Und das belastet schließlich auch noch den Bundestagswahlkampf der Kanzlerin. Ein tragischer Abschied auf Raten bahnt sich an.