Nach dem Messerattentat auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl haben die Fahnder erneut zwei Verdächtige festgenommen.

Der Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Walch teilte mit, dass im Raum München ein Mann und eine Frau vorläufig festgenommen worden seien.

Offenbar habe das Kennzeichen eines Wagens, das in Tatortnähe gesehen worden sein soll, auf die Spur der mutmaßlichen Täter geführt. Ermittlungen ergaben zudem, dass beide auf der Beerdigung des Alt-Nazis Friedhelm Busse im Sommer auf einem Passauer Friedhof gewesen sein sollen. Dort war es zu Ausschreitungen zwischen Rechtsradikalen und der Polizei gekommen. Die Staatsanwaltschaft ließ Tage nach der Beisetzung das Grab öffnen, nachdem durch ein Pressefoto bekannt wurde, dass eine verbotene Reichskriegsflagge auf den Sarg gelegt wurde. Daraufhin war Mannichl, der einen harten und kompromisslosen Kurs gegen die rechte Szene fährt, noch mehr zur Hassfigur der Neonazis erklärt worden. Im Internet kursierten Gewalt-Aufrufe gegen den Passauer Polizeichef.

Mannichl war am Samstagnachmittag vor seinem Privathaus von einem Skinhead niedergestochen worden. Dabei verfehlte der Stich nur knapp das Herz des 52-Jährigen, er überlebte die Attacke schwer verletzt. Weil der Angreifer den Polizeichef mit rechtsradikalen Parolen beschimpft hatte, gehen die Ermittler von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat aus. Zwei vorläufig festgenommene Männer aus der rechten Szene waren am Montag nach einem Tag im Polizeigewahrsam wieder freigelassen worden.