Heide Simonis bleibt dabei. “Der Sturz von Andrea Ypsilanti in Hessen war kein Zufall, weil Frauen in der Politik eher gemeuchelt werden als...

Kiel. Heide Simonis bleibt dabei. "Der Sturz von Andrea Ypsilanti in Hessen war kein Zufall, weil Frauen in der Politik eher gemeuchelt werden als Männer", meint die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin und bekräftigt damit ihren umstrittenen Gastbeitrag im Abendblatt. "Andrea ist so wie ich 2005 eiskalt abserviert worden", sagt Simonis. Bei männlichen Kollegen habe es nur "Warnschüsse" gegeben. So sei Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) 2006 im zweiten Wahlgang gewählt worden, ebenso Georg Milbradt (CDU) 2004 in Sachsen und Erwin Teufel (CDU) 1996 in Baden-Württemberg. "Danach haben alle wieder brav in Reih und Glied gestanden und ihren ersten Mann gestützt."

Dass in Hessen drei der vier Renegaten weiblich sind, irritiert Simons nicht. "Ich habe ja nicht gesagt, dass Frauen bessere Menschen sind." Sie könnten genauso wie Männer Sachen machen, die nicht in Ordnung seien.

Simonis, die erste und immer noch einzige Ministerpräsidentin Deutschlands sagte: "Ich komme sowieso langsam weg von der Überzeugung, dass Männer alles Schweine sind und Frauen immer die Opfer." Aber: "Wenn eine Frau zum Opfer erkoren wird, dann ist sie in der Politik immer noch eher geliefert als ein Mann."