Die SPD-Abweichler Jürgen Walter, Dagmar Metzger, Silke Tesch und Carmen Everts, die in Hessen den Machtwechsel verhinderten, berieten gestern an...

Wiesbaden. Die SPD-Abweichler Jürgen Walter, Dagmar Metzger, Silke Tesch und Carmen Everts, die in Hessen den Machtwechsel verhinderten, berieten gestern an einem geheimen Ort über ihr weiteres Vorgehen. Walter trat gestern Abend als stellvertretender SPD-Landesvorsitzender zurück. Das teilte er per Fax der Landesgeschäftsstelle mit. Everts verzichtet auf alle Parteiämter in Kreis, Stadtverband und Ortsverein. Ihr Landtagsmandat wolle sie aber noch bis zum Ende der Legislaturperiode behalten, teilte die bisherige SPD-Kreisvorsitzende gestern in Groß-Gerau mit.

An der Parteibasis gab es großen Unmut über die vier, es gingen auch erste Forderungen nach einem Ausschluss ein. Beim SPD-Bezirk Hessen-Süd liegen bisher sechs Anträge auf Parteiausschluss vor. Es könnten noch mehr Anträge eintreffen, sagte Parteisprecher Oliver Schopp-Steinborn. "Wir sind gerade dabei, sie zu sammeln." Auch die nordhessische SPD rechnete fest mit solchen Anträgen. Die Tendenz in allen Gliederungen sei "eindeutig, dass es solche Verfahren geben sollte".

Der Landesvorstand forderte die vier Sozialdemokraten auf, ihre Landtagsmandate niederzulegen.