In Hamburg gibt es keine Projekte zum getrennten Unterricht von Jungen und...

In Hamburg gibt es keine Projekte zum getrennten Unterricht von Jungen und Mädchen.

"Der Grundsatz der Koedukation wird überall gelebt", sagt Jan Bruns, Sprecher der Schulbehörde.

Norbert Rosenboom, dem Leiter des Amtes für Schule, sind auch keine Bestrebungen einzelner Schulen bekannt, daran etwas zu ändern. "Es ist aber nicht untersagt", sagt Bruns. Die Schulkonferenz einer Schule könnte getrennten Unterricht für einzelne Fächer in bestimmten Klassenstufen beschließen.

Die meisten Bundesländer haben "Kann"-Bestimmungen in ihre Schulgesetze aufgenommen, doch koedukativer Unterricht ist heute der Regelfall an öffentlichen Schulen. Der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen wurde in Deutschland um die vorvergangene Jahrhundertwende besonders von der Reformpädagogik gefordert, aber erst mit den Umwälzungen der Bildungssysteme in den 60er-Jahren (zum Teil unter Einfluss der Frauenbewegung) nach und nach verwirklicht.

Reine Mädchen- und Jungenschulen sind seitdem rar. Bundesweit gibt es nur 162 Mädchen- und fünf Jungen-Schulen, fast alle befinden sich in katholischer Trägerschaft.