Gabriele Pauli (51) war schon immer für eine Überraschung gut. Ihre früheren Parteifreunde von der CSU hatte sie mit ihrer zuletzt harschen Kritik...

Nürnberg. Gabriele Pauli (51) war schon immer für eine Überraschung gut. Ihre früheren Parteifreunde von der CSU hatte sie mit ihrer zuletzt harschen Kritik an Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber verblüfft, bevor sie der Partei im vergangenen Jahr überraschend den Rücken kehrte. Sie löste die CSU-Führungskrise aus, die Mitte Januar 2007 in der Rücktrittsankündigung Stoibers gipfelte. Nachdem sie auch auf eine erneute Kandidatur für das Amt der Fürther Landrätin verzichtete, startete sie nun bei den Freien Wählern in Bayern zu einer neuen politischen Karriere durch.

Erstmals sind die bisher nur in der Kommunalpolitik aktiven Konkurrenten der Union in einen Landtag eingezogen. Für ihren Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger ist es ein persönlicher Triumph. Der 37-Jährige bewirtschaftet im niederbayerischen Flecken Rahstorf den elterlichen Hof mit 20 Kühen und 50 Zuchtsauen. Bereits bei der bayerischen Kommunalwahl im März wurden die FW mit 19 Prozent drittstärkste Kraft.

Kurz vor der Wahl legten die FW ein Zehn-Punkte-Programm vor mit allgemeinen Leitlinien vom Nein zum Gesundheitsfonds bis zum Erhalt der Hauptschulen, kleineren Klassen und kostenfreiem Kindergartenjahr. Pauli selbst konnte bei ihrem Duell mit Ministerpräsident Günther Beckstein in Nürnberg punkten. Zwar erreichte sie nur 7,3 Prozent, zuletzt waren es für die Freien Wähler aber bloß 1,5 Prozent. Beckstein sank von 50,7 Prozent 2003 auf jetzt 40,0 Prozent. Pauli sagte, sie sei mit ihrem Ergebnis zufrieden.