Christian Carstensen, SPD "Wir wollen uns angleichen mit den Bürgermeistern von Klein- und Mittelstädten. Schon im Herbst bei der Erhöhung um 9,4 Prozent haben wir beschlossen, uns an die Bezahlung für Bundesbeamte anzukoppeln, um so die regelmäßigen Diskussionen zu dem Thema künftig zu vermeiden. Das kommt jetzt vielleicht etwas komisch an, weil die Erhöhungen so dicht aufeinander folgen, aber wir sind gerade in der Übergangsphase zu diesem neuen System."

Antje Blumenthal, CDU "Für mich als jemanden, der aus dem öffentlichen Dienst kommt, ist diese Anpassung ganz normal. Zumal die leitenden Beamten, die hinter mir im Bundestag sitzen, wenn ich als Schriftführerin arbeite, mehr bekommen als ich. Aber eine Diätenerhöhung ist immer zum falschen Zeitpunkt, egal, wann wir sie machen. Wenn wir sagen, wir wollen ähnlich viel verdienen wie Beamte der Besoldungsstufe R6, gehört eine solche Erhöhung dazu."

Norman Paech, Linksfraktion "Ich finde das unanständig. Die Regierung lehnt gesetzliche Mindestlöhne ab und will den Rentnern nur eine jämmerliche Erhöhung zugestehen. Wir Volksvertreter arbeiten zwar hart, aber das steht in keinem Verhältnis zu dem, was wir denjenigen zugestehen, die ebenfalls hart arbeiten. Ich habe schon die vergangenen Diätenerhöhungen an gemeinnützige Organisationen gespendet, etwa das CaFee mit Herz und den Verein Kinder vom Bullenhuser Damm, und werde das auch weiterhin machen."

Krista Sager, Grüne "Man kann nicht die Diäten neu regeln, ohne die Altersversorgung anzufassen. Wir Grünen fordern ein Versorgungswerk des Bundestages, für das die Abgeordneten Pflichtbeiträge leisten müssen."

Burkhard Müller-Sönksen, FDP "Wir sind gegen diese Erhöhung! Wir wollen eine Systemumstellung, damit eine unabhängige Kommission beim Bundespräsidenten die Diäten und die Altersversorgung für die Abgeordneten regelt. Ich finde, eine Diätenerhöhung passt angesichts einer marginalen Rentenerhöhung und einem nicht Demografie-sicheren Rentensystem nicht in die politische Landschaft. Politik sollte erst Probleme lösen und dann an Diätenerhöhungen denken."