Springe. Wegen drohender Verwahrlosung hat das Jugendamt im niedersächsischen Springe ein erst 14 Monate altes Kind in dieser Woche seinen Eltern entzogen. Wie der Bürgermeister der Stadt, Jörg-Roger Hische, am Freitag weiter bestätigte, wird das kleine Mädchen aber bereits in der kommenden Woche aus dem Pflegedienst der Region Hannover wieder zu seinen Eltern zurückkehren. Das hat das Amtsgericht Springe angeordnet.

"Es ist aber besser, einmal zu viel als einmal zu wenig einzugreifen", sagte Hische.

Das Jugendamt Springe besuchte die Familie regelmäßig, weil die 20 und 22 Jahre alten Eltern selbst es waren, die sich wegen Erziehungsproblemen hilfesuchend an die Behörden gewandt hatten, sagte der Bürgermeister.

Als ein Jugendamtsmitarbeiter dann eine völlig vermüllte Wohnung vorfand und Auffälligkeiten im Verhalten des Kindes feststellte, griff das Amt schließlich durch. "Das Kind drohte zu verwahrlosen", so Hische. Zu weiteren Einzelheiten und dem Vorwurf, die Mutter habe das Kind auch geschlagen, wollte er sich nicht äußern.

Allerdings: Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, weil der Wagen mit dem Behördenmitarbeiter und dem Kind auf der Fahrt nach Hannover von einem anderen Fahrzeug ausgebremst wurde. Ob es eine gezielte Aktion etwa der Eltern war, ist noch offen.