Im Gespräch

Der Bund der Steuerzahler ist nach seiner Satzung eine unabhängige und parteipolitisch neutrale Interessenvertretung der Bürger. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Verschwendung öffentlicher Gelder anzuprangern und möglichst zu verhindern. Damit wurde der Verein zu einer Art "Finanzgewissen der Nation". Politiker fürchten das alljährliche "Schwarzbuch", in dem Fehlplanungen oder Bauskandale, Prunk und Protz auf Kosten der Steuerzahler angeprangert werden. Die Vereinigung setzt sich für die Vereinfachung des Steuerrechts sowie eine sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung ein. Der Bund der Steuerzahler buhlt um Mitglieder, die er allerdings nicht bei der individuellen Steuererklärung, sondern nur allgemein in Steuerfragen beraten darf. 1949 gegründet, hat die Vereinigung inzwischen mehr als 430 000 Mitglieder aus allen Bevölkerungsschichten. Entgegen mancher Erwartung vertritt der Steuerzahlerbund im Konfliktfall gelegentlich eher unternehmerische Interessen als die des kleinen Lohnsteuerzahlers. Das kommt nicht von ungefähr. Von den Mitgliedern gehören laut Verbandspräsident Karl Heinz Däke 50 bis 60 Prozent dem gewerblichen Mittelstand an. "Mitglied werden bei uns die, die am stärksten mit dem Finanzamt konfrontiert sind", sagt Däke. "Das sind die, die viel Steuern zahlen und mit Betriebsprüfungen zu tun haben." Weitere Mitglieder seien Freiberufler wie Ärzte, Anwälte oder Architekten. Die Schutzvereinigung ist laut Statut unabhängig, gemeinnützig und parteipolitisch neutral.