Am Wahlabend hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) einen Verzicht auf das wichtigste Staatsamt kategorisch abgelehnt. Mittlerweile will er der Bildung einer stabilen Regierung nicht mehr "im Wege stehen". Eine Auswahl von Zitaten zur Regierungsbildung:

"Niemand außer mir ist in der Lage, eine stabile Regierung zu bilden." Und: "Glauben Sie im Ernst, daß meine Partei auf ein Gesprächsangebot von Frau Merkel in dieser Sachlage eingeht, indem sie sagt, sie möchte Kanzlerin werden? Wir müssen die Kirche doch mal im Dorf lassen" (Schröder am 18. September, dem Wahlabend, in der Fernsehsendung "Berliner Runde").

"Das Ziel meiner Partei und meines sind identisch" (Schröder am 22. September nach dem ersten Sondierungsgespräch von SPD und Union).

"Suboptimal . . . War nicht gut, ich weiß" (am 22. September in der "Zeit" selbstkritisch über sein Verhalten in der Fernsehrunde des Wahlabends).

"Ich bin dafür, daß die beiden großen Parteien zusammengehen . . . Ich werde alles dafür tun, daß sie (die große Koalition) zustande kommt" (Schröder am 25. September in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin").

"Die Führungsfrage wird gelöst werden, aber sinnvollerweise doch erst, wenn klar ist, die wollen sich wirklich einigen". Und: "Es gibt überhaupt keinen Anlaß, sich zu bewegen, nur weil unziemlicher Druck von Teilen der Medien, von der Union ausgeübt wird" (an gleicher Stelle).

"Es geht nicht um mich, es geht um uns." (Schröder am 26. September vor der SPD-Spitze zu Spekulationen über seine Zukunft)

"Es geht nicht um meinen Anspruch, schon gar nicht um meine Person." Er werde "jede Entscheidung (seiner Partei) akzeptieren". Und: Er wolle "nicht einer Entwicklung zu einer stabilen Regierung in Deutschland im Wege stehen" (Schröder am 3. Oktober nach der Nachwahl in Dresden im Fernsehsender RTL).

"Mein Lebensweg sieht anders aus" (Schröder gestern in der SPD-Präsidiumssitzung auf die Frage, ob er in der neuen Regierung mittun werde).

"Mir geht es gut. "Das wäre ja ganz schlimm, wenn ich griesgrämig wäre" (CDU-Chefin Angela Merkel gestern auf die Frage, wie sie sich als voraussichtliche Bundeskanzlerin fühle.)