Der Papst verdammt den Einsatz von Kondomen, Hamburgs Weihbischof Jaschke sieht dagegen in ihrem verantwortungsvollen Einsatz eine Chance des...

Der Papst verdammt den Einsatz von Kondomen, Hamburgs Weihbischof Jaschke sieht dagegen in ihrem verantwortungsvollen Einsatz eine Chance des Schutzes, zum Beispiel wenn ein aidskranker Mann mit seiner Frau verkehrt. Das klingt zunächst wie ein Widerspruch. Doch die Positionen beider Kirchenmänner liegen näher zusammen, als die verkürzt wiedergegebenen Sätze dies vermuten lassen.

Der Papst betont als oberster Hüter der katholischen Lehre das Grundsätzliche: Zur menschlichen Sexualität gehört Verantwortung. Kondome allein können das Aids-Problem nicht lösen. Das unterschreibt auch der Weihbischof. Doch Jaschke richtet bei seiner Betrachtung den Blick stärker auf die vielfältige Hilfe seiner Kirche in den aidsgeplagten Regionen Afrikas. Deshalb lautet sein Befund: "Die Kirche steht nicht in einer finsteren Anti-Kondom-Ecke, von der aus sie die Menschen einschüchtern will." Jaschke ist Seelsorger aus Leidenschaft. Diese Rolle ist Benedikt nicht auf den Leib geschnitten.