Zivilisten sterben bei Luftangriff. Unter Toten sollen auch sieben Kinder sein. General Mahmud Ali sagt sich von „Killer-Regime“ los.

Damaskus/Istanbul/ Beirut. Sexuelle Gewalt ist einer Hilfsorganisation zufolge für viele Menschen in Syrien der Hauptgrund, aus ihrem vom Bürgerkrieg erschütterten Land zu fliehen. Frauen würden verschleppt, vergewaltigt, gefoltert und getötet, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des International Rescue Committees. Oftmals komme es vor den Augen der Familie zu Gruppenvergewaltigungen.

Flüchtlinge im Libanon und Jordanien berichteten von Angriffen bewaffneter Männer sowohl Zuhause als auch in aller Öffentlichkeit. Auch in den Flüchtlingslagern seien Frauen nicht sicher. Dort komme es verstärkt zu Fällen häuslicher Gewalt, hieß es in dem Bericht. In allen Kriegs- und Katastrophengebieten seien Frauen und Mädchen Opfer von physischer und sexueller Gewalt: „Syrien ist da keine Ausnahme.“

In dem seit knapp zwei Jahren andauernden Konflikt wurden bislang nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 60.000 Menschen getötet. Mehr als 600.000 Syrer sind ins Ausland geflohen, zwei Millionen Menschen sind in Syrien selbst auf der Flucht vor der Gewalt. Vier Millionen Syrer benötigen humanitäre Hilfe. Sowohl Regierungstruppen als auch Rebellenkämpfern werden massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Am Morgen war gemeldet worden, dass bei einem Luftangriff auf einen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus nach Angaben von Regimegegnern 20 Menschen ums Leben gekommen sind. Unter den Opfern der Attacke auf Moadhamijat al-Scham sollen sieben Kinder sein. Aktivisten veröffentlichten am Montag eine Videoaufnahme der Rettungsarbeiten nach dem Angriff.

Die regimekritische Website „All4Syria“ berichtete, ein hochrangiger Mitarbeiter des Innenministeriums habe sich auf die Seite der Revolutionäre geschlagen. General Mahmud Ahmed Ali veröffentlichte im Internet ein Video, in dem er sich lossagt vom „Killer-Regime“ von Präsident Baschar al-Assad. Der General beklagt auch die „willkürliche Zerstörung der Infrastruktur Syriens“ durch die Regierungstruppen.