Der Vorfall ereignete sich in einer christlichen Kirche in der nigerianischen Stadt Maiduguri. Unter den Todesopfern soll auch ein Pfarrer gewesen sein.

Maiduguri. Am Sonntag haben Bewaffnete erneut eine Kirche im Nordosten Nigerias angegriffen und laut Augenzeugen mindestens fünf Gottesdienstbesucher erschossen. Unter den Todesopfern soll auch der Pfarrer gewesen sein. Der Vorfall ereignete sich in einer christlichen Kirche in der Stadt Maiduguri, die auch als spirituelles Zentrum der radikalislamischen Sekte Boko Haram gilt. Ein Polizeisprecher bestätigte den Angriff. Zuvor waren bei einem Anschlag auf eine Kirche der Bayero-Universität in der Stadt Kano im Norden des Landes mindestens 16 Menschen getötet worden. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat, die allerdings früheren Attentaten von Boko Haram ähnelte.

Auch in Kenia gab es Anschläge. In der kenianischen Hauptstadt Nairobi warf ein Unbekannter eine Granate in eine Kirche. Ein Gläubiger kam dabei ums Leben, 15 Kirchgänger wurden verwundet. Experten hatten schon seit Tagen vor einem drohenden Anschlag gewarnt. Erst wenige Tage zuvor hatte die amerikanische Botschaft in Nairobi eine Terrorwarnung verbreitet. Darin hieß es, dass möglicherweise eine Attacke geplant werde. Amerikanische Staatsbürger wurden aufgefordert, besonders vorsichtig zu sein. Unter den 15 Verletzten des Granatenanschlags seien fünf in kritischem Zustand, teilte das kenianische Rote Kreuz mit. Ein Angreifer habe die Granate auf die Christen in der "House of God Miracle Church“ im Stadtteil Ngara geworfen.

+++ Zahlreiche Tote und Verletzte bei Anschlag in Nigeria +++

In den vergangenen Monaten hatten Islamisten in beiden Ländern immer wieder Anschläge verübt. Die Boko-Haram-Sekte griff unter anderem das UN-Hauptquartier in der Hauptstadt Abuja sowie Kirchen und Lokale, in denen Alkohol ausgeschenkt wird, an. Hunderte von Menschen wurden getötet.

Erst in der vergangenen Woche waren bei zwei koordinierten Anschlägen auf die Büros nigerianischer Zeitungen in Abuja und Kaduna mehrere Menschen getötet und zahlreiche andere verletzt worden. Die Angriffe richten sich speziell gegen Christen, die im muslimisch geprägten Norden des Landes leben.

In Kenia waren Ende März bei zwei Anschlägen auf eine christliche Gemeinde und ein Restaurant in Orten an der Küste ein Mensch getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Kenia leidet verstärkt unter Terrorattacken, seitdem Nairobi im vergangenen Jahr Truppen in das Nachbarland Somalia geschickt hat, um dort die islamistische Miliz Al-Shabaab zu bekämpfen. (dpa/dapd)