Der Favorit auf die republikanische Kandidatur für die US-Präsidentschaft hängt bei der Vorwahl in Nevada Konkurrent Gingirch deutlich ab.

Las Vegas. Mitt Romney dürfte kaum mehr aufzuhalten sein: Der frühere Gouverneur von Massachusetts hat auch die Vorwahl im US-Bundesstaat Nevada klar für sich entschieden und damit seine Favoritenrolle im Nominierungsrennen der Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur untermauert. Auf Romney entfielen rund 44 Prozent der Stimmen (nach Auszählung von 43 Prozent der Wahllokale). Er lag rund 20 Prozentpunkte vor dem Ex-Präsidenten des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, und dem ehemaligen US-Senator Ron Paul, die um Platz Zwei stritten. Für Romney war es nach Florida der zweite Sieg in Folge und der dritte nach insgesamt fünf Abstimmungen.

Gingrich kündigte an, seine Kandidatur aufrechtzuerhalten. "Ich werde nicht aussteigen“, sagte er vor Journalisten. "Ich bin sogar recht zufrieden damit, wie wir dastehen.“ "Wir gehen bis Tampa“, sagte er mit Blick auf den Republikanerparteitag Ende August – dann wollen die Republikaner endgültig entscheiden, wer bei den Präsidentenwahlen im November gegen Obama antritt.

Gingrich betonte, er sei die konservative Alternative zu Romney, der im Kern ein moderater Politiker sei. Gingrich machte klar, dass er vor allem auf bevorstehende Vorwahlen in konservativen Bundesstaaten und im Süden der USA setzt.

Romney ging dagegen bereits Präsident Barack Obama an und präsentierte sich in einer Rede vor Anhängern bereits demonstrativ als dessen Herausforderer. "Amerika braucht einen Präsidenten, der die Wirtschaft auf Vordermann bringen kann, weil er etwas von Wirtschaft versteht. Ich bin derjenige und ich werde es tun.“

Obama müsse sich für seine gebrochenen Versprechungen und seine verfehlte Politik bei den Amerikanern entschuldigen, sagte er in Las Vegas. "Wenn ich Präsident bin, kümmere ich mich um eure Jobs, nicht um meinen Job“, sagte Romney mit Blick auf die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in den USA. Romney warf Obama im Kern vor, er verrate die amerikanischen Werte. "In diesen Wahlen müssen wir für das Amerika kämpfen, das wir lieben.“

+++ Amerikas Konservative stärken Mitt Romney +++

Romney war als Favorit in die Abstimmung am Sonnabend in Nevada gegangen, da dort viele seiner mormonischen Glaubensbrüder leben. Bereits bei den Vorwahlen 2008 konnte er in dem Bundesstaat 51 Prozent der Wähler für sich gewinnen.

Nevada war die fünfte Vorwahl und die erste Abstimmung im Westen der USA. Experten meinen allerdings, ungeachtet der Siegesserie Romneys sei das Rennen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur noch längst nicht gelaufen. Bereits am Dienstag wird in Colorado, Minnesota und Missouri abgestimmt. Insgesamt stehen noch Vorwahlen in 45 weiteren Bundesstaaten an.

Eine erste echte Vorentscheidung dürfte erst beim "Supertuesday“ am 6. März fallen. Dann wird in zehn Bundesstaaten abgestimmt. Im August findet dann der Nominierungsparteitag statt. Am 6. November wird der US-Präsident gewählt.

Mit Material von dpa und rtr