Die Grundlagen des iranischen Atomprogramms wurden ausgerechnet mit amerikanischer Hilfe gelegt. 1959 lieferten die USA einen ersten Forschungsreaktor, 1967 eine zweite, leistungsfähigere Anlage. 1975 unterzeichnete US-Außenminister Henry Kissinger ein Memorandum über die amerikanisch-iranische Nuklear-Kooperation. Zwar verfügt der Iran über die weltweit zweitgrößten Vorkommen an Erdöl und Erdgas, doch schon Schah Reza Pahlevi sah die Endlichkeit der fossilen Brennstoffe. Westdeutsche Konzerne schlossen 1974 ein Abkommen über den Bau des ersten iranischen Atomkraftwerks in Buschehr. Durch iranische Revolution und Golfkrieg wurde die Fertigstellung unterbrochen, sie wird nun von russischen Firmen vorgenommen.

Iran behauptet, sein Atomprogramm diene ausschließlich zivilen Zwecken. Dies wird vor allem von den Regierungen in Israel und den USA bezweifelt. In Natans unterhält der Iran eine durch Flugabwehrsystem geschützte Anlage zur Anreicherung von Uran. Die Universitätsstadt Isfahan ist Zentrum der Kernforschung, dort werden auch Brennstäbe hergestellt. In Arak steht eine Anlage zur Herstellung von Schwerem Wasser, das in Kernkraftwerken zur Moderation der Reaktoren dient. Neben einigen weiteren offenen Anlagen soll der Iran, der auch Trägerraketen entwickelt, nach Geheimdiensterkenntnissen über rund 20 geheime Atom-Anlagen verfügen.