ISLAMABAD. Bei seinem ersten Besuch in Pakistan hat US- Präsident George W. Bush eine nukleare Zusammenarbeit mit Islamabad nach dem Vorbild Indiens ausgeschlossen. Die USA versagen damit Pakistan, einem ihrer engsten Verbündeten im Anti-Terror-Kampf, anders als Indien die De-facto-Anerkennung als legitime Atommacht.

Die beiden Erzrivalen Pakistan und Indien "sind verschiedene Länder mit verschiedenen Bedürfnissen und verschiedener Geschichte", sagte Bush nach einem Treffen mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf. Bush forderte Musharraf zu verstärkter Anstrengung im Anti-Terror-Kampf auf. "Um al-Qaida zu besiegen, ist noch viel Arbeit zu erledigen", sagte er. Musharraf bekannte sich zur Fortsetzung des im eigenen Lande heftig umstrittenen Kampfes gegen den Terrorismus an der Seite der USA.

Während Bushs Besuch in Islamabad wurden bei schweren Kämpfen im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan mehr als 50 Menschen getötet. Bei neuen Protesten gegen die in europäischen Medien veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed wurden in der Hafenstadt Karachi auch anti-amerikanische Slogans laut. 40 000 Pakistaner riefen dort "Tod Amerika", verbrannten die US-Flagge sowie Bilder von Präsident Bush.

Ein Armeesprecher sagte, 46 mutmaßliche Terroristen und fünf Soldaten seien bei den Gefechten am Vortag ums Leben gekommen. Pakistanische Medien berichteten von insgesamt mehr als 100 Toten. Hunderte Menschen seien aus der Region geflohen.