Beim Raketentest der Nordkoreaner ging noch viel mehr schief als bisher bekannt. Ein Kampfjet stürzte ab, ein Trümmerschiff verlor die Orientierung. Jetzt sind neue Satellitenbilder aufgetaucht.

Washington/Seoul. Ein US-Institut hat die wohl ersten Satellitenfotos von Nordkoreas umstrittenen Raketenstart veröffentlicht. Die Bilder wurden nach Angaben des Institute for Science und International Security in Washington vom Fotodienst DigitalGlobe wenige Kilometer vom Abschussort der nordkoreanischen Rakete in Musudan-ri an der Nordostküste Nordkoreas aufgenommen. Sie zeigen eine Rakete, aus deren Antrieb Rauch und Flammen kommen.

Pjöngjang hatte am Sonntag ungeachtet aller internationalen Proteste eine Rakete gestartet. Nach nordkoreanischen Angaben beförderte sie einen Kommunikationssatelliten ins All. Die USA, Japan und Südkorea werfen dem kommunistisch regierten Land jedoch vor, eine Langstreckenrakete getestet zu haben, die theoretisch bis zur US-Westküste fliegen kann.

Nach Erkenntnissen der USA, Südkoreas, Japans und der USA wurde kein nordkoreanischer Satellit auf eine Umlaufbahn in den Weltraum gebracht. Nach US-Angaben stürzte die Rakete in den Pazifik.

Die südkoreanische Zeitung "JoongAng Ilbo" berichtete unterdessen über weitere Pannen bei dem Raketenstart. Ein nordkoreanisches Schiff, das mit dem Einsammeln von Trümmern der Rakete beauftragt war, habe seine Fahrt wegen technischer Probleme abbrechen müssen, schrieb das Blatt unter Berufung auf südkoreanische Geheimdienstkreise.

Video: Nordkorea startet Langstreckenrakete

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Ein Jagdflugzeug vom Typ Mig-21, das den Abschussort schützen sollte, sei abgestürzt. Das habe ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums bestätigt. Das nordkoreanische Militär weiß dem Bericht zufolge außerdem nicht, was mit der Trägerrakete geschah, da es nicht über Radargeräte verfüge, die den Raketenflug über Tausende Kilometer verfolgen könnten.