Nordkorea hat seine Streitkräfte mit Blick auf den angekündigten Start eines Satelliten in “volle Kampfbereitschaft“ versetzt und Vergeltung für jeden Versuch einer Einmischung von außen angedroht.

Seoul. Nordkorea hat seine Streitkräfte mit Blick auf den angekündigten Start eines Satelliten in "volle Kampfbereitschaft" versetzt und Vergeltung für jeden Versuch einer Einmischung von außen angedroht. In den USA, Japan und Südkorea wird befürchtet, dass es sich bei dem Satellitenstart um den Test einer Langstreckenrakete handelt, was ein Verstoß gegen Auflagen der Vereinten Nationen wäre. Washington und Tokio haben angedeutet, dass eine nordkoreanische Rakete nötigenfalls abgeschossen werden könnte.

"Ein Abschuss unseres für friedliche Zwecke gebauten Satelliten würde konkret Krieg bedeuten", heißt es in einer von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung. Zugleich verurteilte die kommunistische Führung in Pjöngjang die gemeinsamen Manöver von Südkorea und den USA, die gestern begonnen haben. Für die zwölftägige Dauer des Manövers unterbrach Nordkorea die militärische Hotline zum Süden, die Kommunikation und der Grenzverkehr zwischen beiden Staaten kamen damit vollständig zum Erliegen. Mehrere Hundert südkoreanische Arbeiter saßen in der Sonderwirtschaftszone in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong fest.

Das Rüstungsprogramm Nordkoreas wird in der gesamten Pazifik-Region mit großer Besorgnis beobachtet. Nach dem ersten nordkoreanischen Atomtest im Jahr 2006 hatte der Uno-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die dem kommunistischen Land jegliche Raketentests verbietet. Bei der Parlamentswahl in Nordkorea vom Sonntag wurde Staatschef Kim Jong-il unterdessen einstimmig wiedergewählt. In seinem Wahlkreis hätten alle Wähler für ihn gestimmt und damit ihre "unbeirrbare Entschlossenheit zum hingebungsvollen Schutz" des Staatschefs erneuert, meldete KCNA.

Die Wahlbeteiligung wurde mit 99,98 Prozent angegeben. In jedem Wahlkreis trat nur ein einziger Bewerber an, der auch jeweils bestätigt wurde.

Beobachter hatten sich Hinweise darauf erhofft, wer der Nachfolger des 67-jährigen Staatschefs werden könnte. Unter den 686 weiteren gewählten Abgeordneten, deren Namen verkündet wurden, war aber keiner seiner drei Söhne.