USA wollen vor allem einen blutigen Häuserkampf um die Millionen-Metropole Bagdad vermeiden.

Hamburg. Während die irakischen Streitkräfte ihre Positionen vor allem im Häusermeer von Bagdad ausbauen und dabei schwere Waffen neben zivile Einrichtungen stellen, bereiten sich die britisch-amerikanischen Truppen auf den Angriff vor. Den Amerikanern fehlen noch rund 60 000 Mann, die nun rasch nachgeführt werden sollen. Entscheidend wird sein, ob es den Amerikanern gelingt, mit einem Enthauptungsschlag durch Marschflugkörper und lasergelenkte Bomben die wichtigsten Kommandozentralen und Kommunikationseinheiten der Iraker zu zerstören - und vor allem einen blutigen Häuserkampf in der Fünf-Millionen-Metropole Bagdad zu vermeiden. Allein die USA haben bislang am Golf über rund 230 000 Mann versammelt, hinzu kommen bis zu 45 000 britische Soldaten. Ihnen stehen rund 389 000 Mann der irakischen Armee gegenüber, davon 80 000 Soldaten der Republikanischen Garden, die weit besser trainiert und motiviert sind. Sie gelten als loyal zum Regime von Saddam. Amerikaner und Briten können insgesamt knapp 1000 schwere Kampfpanzer M1 Abrams und Challenger einsetzen, dazu rund 750 Schützenpanzer Bradley und Warrior. Die irakische Armee hat bis zu 2000 meist veraltete russische Panzer und mehr als 3000 Panzerfahrzeuge. Den 300 vorwiegend betagten irakischen Kampfflugzeugen und 100 Kampfhubschraubern stehen rund 650 hochmoderne alliierte Flugzeuge und mehr als 700 Kampfhubschrauber entgegen. Gerade neun alte Kriegsschiffe kann Bagdad aufbieten. Ein britischer Flugzeugträger, die "Ark Royal", sowie sechs US-Trägerkampfgruppen mit zahlreichen Begleitschiffen wie Lenkwaffenkreuzern und Zerstörern verstärken dagegen die Schlagkraft der Angreifer. Derzeit halten sich am Golf die US-Träger "Constellation", "Kitty Hawk" und "Abraham Lincoln" auf, die "Nimitz" ist auf dem Weg dorthin, die "Harry S. Truman" und die "Theodore Roosevelt" kreuzen im östlichen Mittelmeer.