Kagame, der als Favorit in die Wahl gegangen war, bleibt offenbar ruandischer Präsident. Zu der Wahl waren 5,2 Millionen Ruander aufgerufen.

Nairobi/Kigali. Nach vorläufiger Stimmenauszählung ist der ruandische Präsident Paul Kagame klarer Sieger der Präsidentenwahl in dem ostafrikanischen Land. Ein Sprecher der Wahlkommission berichtete am Dienstag im staatlichen Rundfunk und Fernsehen, Kagame habe in den bisher vorliegenden Ergebnissen 92,9 Prozent der Stimmen erhalten. Sein Vorsprung vor den drei Gegenkandidaten sei nicht mehr einzuholen. Das offizielle Wahlergebnis soll bis Ende der Woche vorliegen.

Die „New Times“ berichtete, tausende Anhänger von Kagames Ruandischer Patriotischer Front (RPF) hätten bereits im Nationalstadion in der Hauptstadt Kigali mit einem nächtlichen Feuerwerk den Sieg gefeiert. Der Kandidat der Sozialdemokraten, Vincent Biruta, der nach bisheriger Auszählung mit 4,9 Prozent der Stimmen das zweitbeste Ergebnis erzielte, gratulierte Kagame zur Wiederwahl.

Kagame galt als großer Favorit. Schon bei seiner ersten Wahl im Jahr 2003 hatte er mehr als 90 Prozent der Stimmen erhalten. Als Kommandeur der RPF, die damals noch eine Exilarmee war, hatte er im Sommer 1994 dem Völkermord an 800 000 Tutsi und gemäßigten Hutu durch radikale Hutu-Milizen ein Ende gesetzt. In den 16 Jahren seit dem Massenmord entwickelte sich der ostafrikanische Kleinstaat zu einem der Länder Afrikas mit den höchsten wirtschaftlichen Wachstumsraten . Menschenrechtsorganisationen prangern allerdings Einschränkungen der Medienfreiheit und Behinderungen der Opposition an. Mehrere Oppositionspolitiker durften nicht bei der Präsidentenwahl kandidieren.