Der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda, dem zahlreiche Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden, ist in Ruanda verhaftet worden. Nkunda sei...

Kinshasa. Der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda, dem zahlreiche Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden, ist in Ruanda verhaftet worden. Nkunda sei am Donnerstag vor einer gemeinsamen Offensive des Kongos und Ruandas aus seiner Hochburg Bunagana ins Nachbarland geflohen, sagte der kongolesische Militärsprecher Olivier Hamuli am Freitag. Dort sei er von ruandischen Soldaten festgenommen worden.

Nkunda und seine Anhänger hätten sich der gemeinsamen Aktion des Kongos und Ruandas zur Entwaffnung der Hutu-Rebellen in der Region widersetzt. "Er hat sich als Hindernis erwiesen", kommentierte Militärsprecher Jill Rutaremara die Festnahme.

Nkunda, der dem Volk der Tutsi angehört, war lange Zeit ein enger Verbündeter der ruandischen Regierung. Während des Völkermords in Ruanda 1994 half er dabei, die Hutu-Regierung in Kigali zu stürzen. Beobachtern zufolge hat er die ruandische Regierung ebenso wie seine eigenen Kommandeure aber zunehmend verärgert. Demnach gilt Nkunda als autoritär und größenwahnsinnig. Außerdem wurde er verdächtigt, Geld aus den Kassen der Rebellen unterschlagen zu haben. Der kongolesische Regierungssprecher Lambert Mende bezeichnete die Festnahme als "positive Entwicklung für die Befriedung und Sicherung der Region". Im Osten des Kongo sind etwa 250 000 Menschen auf der Flucht.