Die Fischsuppe, die Norbert Deiters mitgebracht hat, entstand aus der Not heraus.

Seine Liebe zu Island erwachte erst auf den zweiten Blick. Vor 17 Jahren reiste Norbert Deiters zum ersten Mal in das Land aus Feuer und Eis. Lavagestein und Schneereste wirkten durch das kleine Fenster des landenden Fliegers zunächst schmutzig und unwirtlich. "Aber dann wurde die ganze Nacht gefeiert, weil es sowieso nicht dunkel wurde und schon so ungewöhnlich warm war. Am nächsten Morgen, als ich vor die Tür trat war der Himmel schwarz. Es waren Millionen von Zugvögeln, die mit dem Sommer kamen. Ein atemberaubendes Naturschauspiel!" Norbert Deiters zieht es seit seinem ersten Besuch etwa alle zwei Jahre wieder auf die größte Vulkaninsel der Welt. "Die schroffe Natur, der raue Wind und die intensiven Farbtöne - Island ist einfach eindrucksvoll!"

Zurück in Hamburg trat er der Gesellschaft der Freunde Islands e.V. bei, deren Vorsitzender er heute ist. 2004 übernahm er das Amt des Honorarkonsuls der Republik Island. Passangelegenheiten, allgemeine Fragen zu deutschen Behörden und repräsentative Tätigkeiten fallen dabei in sei-nen Aufgabenbereich. Aber auch gesellschaftlich und kulturell engagiert sich Deiters für Island und besucht oder betreut Veranstaltungen des Isländervereins, einem lockeren Zusammenschluss der etwa 150 bis 170 in Hamburg und Schleswig-Holstein lebenden Isländer.

Bei traditionellen Festen, wie dem Þ orrablót-Fest, das auch der Isländerverein regelmäßig feiert, werden althergebrachte Gerichte, wie sauer eingelegte Hammelhoden (Hrútspungar), milchsaurer Walspeck oder schwarz gesengte Schafsköpfe (Svið) gegessen. "Diese ursprüngliche Küche ist schon sehr gewöhnungsbedürftig für unsereins!", sagt Deiters, ergänzt aber, dass im Alltag vor allem Fisch und sehr, sehr gutes Lamm gegessen werden. Die Fischsuppe, die er mitgebracht hat, entstand aus der Not heraus. Als er selbst eine Reisegruppe leitete und in der Nebensaison eigentlich alle Gaststätten noch geschlossen waren, fand sich nach langer Suche doch noch ein Wirt. Aus dem, was gerade da war, wurde eine Mahlzeit, die Norbert Deiters heute noch immer besonders in Erinnerung ist: "Nach einer richtig harten Tour, mit Schneestürmen und bei grade mal 4 Grad Celsius, schien am letzten Tag die Sonne, und man konnte bis nach Grönland schauen. Die Suppe an diesem Tag war eines der besten Essen, die ich je hatte."

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