Hamburg ist mit fast hundert Vertretungen der größte Konsularstandort in Europa. Neben der internationalen Diplomatie stehen die Konsuln auch für kulinarische Vielfalt. Kochen Sie nach, und schlemmen Sie mit!

"Ja", sagt Frank K. Westermann, "man kann das Liebe nennen." Der Honorarkonsul meint mit diesem großen Wort seine Beziehung zu Mexiko. Dem Land also, das der 60-Jährige in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern vertritt. Im fünften Jahr ist der ehemalige Banker im Amt, er übt es mit Leidenschaft aus. Für die Dresdner Bank war er sieben Jahre in Mexiko und insgesamt zehn Jahre in Lateinamerika. Westermanns Kinder wurden in Mexiko geboren, und seine Gattin kocht immer noch gerne Tacos. Außerdem ist er Inhaber einer Unternehmensberatung, weshalb er noch mehrmals im Jahr nach Mexiko reist. "Ich habe viele Freunde da", sagt Westermann. Und einen guten Ruf, darf man hinzufügen. Als vor sieben Jahren das Berufskonsulat in Hamburg aufgelöst wurde, dachte man in Mexiko sofort an den Deutschen. Seitdem kümmert er sich als Honorarkonsul um die Interessen Mexikos in drei norddeutschen Bundesländern. Rund 700 im Konsulat registrierte Mexikaner leben hier, 350 von ihnen in Hamburg. Es gibt einen deutsch-mexikanischen Freundeskreis (CIMA) und eine Deutsch-Mexikanische Gesellschaft, deren Bundessitz in Hamburg ist. Es gibt Studenten und junge Ingenieure aus Mexiko, die in Hamburg leben, aber auch Wahl-Hamburger, die schon länger hier sind. "Wenn sie erst mal die Sprache sprechen, fühlen sie sich sehr wohl." Westermann spricht perfekt Spanisch, seinen Job beschreibt er, neben den bürokratischen Pflichten zum Beispiel bei Passanträgen, recht staatstragend: "Meine Aufgabe ist es, die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Mexiko auf allen Ebenen voranzutreiben." Was er an den Mexikanern mag, ist ihre offene, ehrliche und freundliche Art - und natürlich die Küche. Seine Frau habe sich sehr gute Kenntnisse über die mexikanische Nahrungszubereitung angeeignet, erklärt Westermann.

So kann er sich regelmäßig über den Gaumen an das Land erinnern, in dem er lange gelebt hat.