Hamburg ist größter Konsulatstandort in Europa und mit fast hundert Vertretungen der drittgrößte weltweit. Das Journal macht sich mit dieser Serie die kulinarische Vielfalt an der Elbe zunutze. Kochen Sie nach und schlemmen Sie mit!

Alle drei Monate ist Hans-Werner Czerwinski in Rumänien unterwegs. Der Honorarkonsul für das osteuropäische Land pflegt dann wirtschaftliche Kontakte zu dort ansässigen Unternehmen. Der Wirtschaftsexperte betreut vor allem den Mittelstand, das heißt er kümmert sich um Betriebe, die weniger als 100 Mitarbeiter haben. In Rumänien sei alles ein bisschen anders als in Deutschland. "Außerhalb Bukarests liegt der Lohn bei 400 Euro im Monat", sagt der 45-Jährige. Das sei einer der Hauptgründe dafür, dass an die 4000 Rumänen in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern leben. Viele von ihnen sind wegen der Arbeit hier. Überwiegend Geschäftsleute und Beschäftigte aus Handwerksbetrieben. Einmal hier Fuß gefasst, wolle kaum noch jemand zurück. "Es ist hier komfortabler, weniger Arbeitszeit", erzählt Czerwinski. Elf Jahre lang war er Geschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft. Seit 2007 ist er Honorarkonsul für Rumänien und zuständig für Passangelegenheiten.

Momentan arbeitet der zweifache Vater zusammen mit dem Energiekonzern Eon an einem Solarpaket. Unter anderem soll Sonnenenergie in Rumänien gefördert werden. Neben der wirtschaftlichen Unterstützung existiert auch ein reger kultureller Austausch zwischen den Ländern. Neben dem deutsch-rumänischen Forum in Berlin, welches sich beispielsweise mit Autorenlesungen für ein besseres Verständnis zwischen den beiden europäischen Staaten einsetzt, existiert auch eine Partnerschaft zwischen deutschen Gymnasien und dem Bukarester Orchester.

Eine spezielle Küche gibt es in Rumänien nicht. Die Geschmacksrichtung geht häufig ins Süß-Saure. "Die Speisen sind sehr deftig und gewöhnungsbedürftig", sagt Czerwinski. Habe man sich jedoch mit den Gewürzen vertraut gemacht, sei das Essen sehr schmackhaft.

Hans-Werner Czerwinksi verrät, dass er das Essen vor allem auf dem Land mag, wenn es auf traditionelle Weise am Herdfeuer und mit frischen Gewürzen zubereitet wird.

Nächste Woche: Paraguay