Hamburg ist größter Konsularstandort in Europa und mit fast hundert Vertretungen der drittgrößte weltweit. Kochen Sie nach und schlemmen Sie mit!

Seit Mai liegt ein ganzer Ozean zwischen Eduardo Busquets und seinem Heimatland Chile. Der studierte Agraringenieur nahm mit seiner Frau den langen Weg auf sich, um in der Hansestadt das Amt des stellvertretenden Generalkonsuls Adjunkt von Chile auszuüben.

Sein erster Aufenthalt in Deutschland liegt jedoch bereits einige Jahre zurück. Als Student kam Busquets bereits nach Gießen. Wegen des Militär-Putsches 1973 in Chile musste er sein Land längerfristig verlassen und siedelte sich in Deutschland an. Nach Beendigung seines Agraringenieur-Diploms arbeitete der in Chile Geborene für das Unternehmen für Internationale Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. "Obwohl das Land so fern ist, ist es mit Deutschland verbunden. Zwölf Prozent der Chilenen sind deutschstämmig", sagt Busquets, "und in Südchile gibt es eine Region, wo es aussieht wie im Allgäu, nur mit Vulkanen", erzählt er weiter.

An Chile fasziniert den Adjunkten vor allem die Mischung aus Tradition und Moderne. Die findet man auch im chilenischen Essen wieder. Eine typisch chilenische Küche zu benennen, sei ziemlich schwer. Die Zutaten setzen sich einerseits aus alten indianischen Rezepten vom peruanischen Inkastamm zusammen und andererseits aus europäischen Einflüssen wie Italien oder Spanien. Wegen der langen chilenischen Küste basieren die meisten Speisen auf Fisch und Meeresfrüchten.

Als jetziger Leiter der Wirtschaftsabteilung ist Busquets für die Förderung des chilenischen Exports zuständig, hat somit noch viel mit heimischen Lebensmitteln zu tun. Obst und Wein haben sich auf dem deutschen Markt schon etabliert. Busquets selbst kocht gerne chilenisch, hat er doch überhaupt in Deutschland erst das Kochen gelernt. "Das Mensaessen als Student wurde mir einfach zu viel", sagt er schmunzelnd.

Die rund 2000 in Hamburg lebenden Chilenen haben sich wie ihr Konsul ebenfalls gut eingelebt und mittlerweile an das deutsche Essen gewöhnt. Viele geben dem Heimweh nach und reisen noch oft in das südamerikanische Land mit den 16,6 Millionen Einwohnern. Auch Busquets war letztens wieder da, um seine zwei Töchter zu besuchen. Sein Sohn lebt in Deutschland, sodass er das Pendeln bereits gewöhnt ist.

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