Neben stiller Diplomatie und vornehmer Internationalität stehen die Konsuln für kulinarische Vielfalt. Kochen Sie nach und schlemmen Sie mit! Heute: “Stufada de Atum“ von den Kap Verden.

Früher, bevor er Honorarkonsul wurde, hat Heinz-Herbert Hey, der Reeder ist im Brotberuf, seine Schiffe immer an den Kapverdischen Inseln vorbeigeschickt. Zu langweilig sei es dort, es gebe keine Attraktionen für Touristen, vermutete Hey, ohne je dort gewesen zu sein. "Ich hatte also gar keine richtige Beziehung zu den Kapverden", sagt Hey, dessen Kreuzfahrtschiffe seit vielen Jahren um die Welt fahren. Die Kapverdischen Inseln, gelegen im Zentralatlantik und zu Afrika gehörig, hat der erfolgreiche Touristikunternehmer lange beharrlich ignoriert - und heute vertritt er sie in den norddeutschen Bundesländern. Weil die Regierung des Inselstaats genau ihn als Vertreter ihrer Interessen wollte. Hey sollte Kap Verde wirtschaftlich voranbringen, indem er es endlich zum Ziel der Kreuzfahrtschiffe machte. Was ihm gelungen ist, mittlerweile steuern auch seine Schiffe die Republik Kap Verde an. Als er das erste Mal die Insel besuchte, habe sich ein erhabenes Gefühl bei ihm eingestellt, "das ist ein Paradies hier". Tolle Strände und auch darüber hinaus landschaftlich reizvoll - der Konsul ist mittlerweile Fan der einst von den Portugiesen entdeckten und kolonialisierten Eilande. Seit 2002 hat der 63-Jährige sein Amt inne. 600 Bürger von Kap Verde leben in Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg, viele haben als Seeleute auf europäischen Schiffen gearbeitet. "Sie vermissen ihre Heimat, schätzen aber die soziale Sicherheit in Deutschland", erklärt Hey. Wenn es um behördliche Dinge oder Beglaubigungen geht, ist das Konsulat die wichtigste Anlaufstelle. Viele können kaum Deutsch. "Ihnen zu helfen ist mir wichtig", sagt Hey, der als Touristikunternehmer aber auch seinen Blick auf Urlaubende richtet: "Wir machen allen, die die Kapverden entdecken, eine Freude, weil sie merken, was für ein tolles Land das ist." Nur das Nationalgericht von Kap Verde, Capucha, eine Art Eintopf mit Bohnen, Fleischresten, Fisch, Süßkartoffeln und grünen Bananen, isst Hey nicht gerne. "Ich mag lieber die Thunfischgerichte."