In Israel ist die Zahl der schweren Covid-19-Verläufe auf einem neuen Rekordstand angekommen. Alle Entwicklungen im Corona-Newsblog.

  • Das RKI verzeichnet am Sonntagmorgen mehr als 133.000 Corona-Neuinfektionen
  • Auch die Inzidenz erreicht einen neuen Rekord
  • In Israel erreicht die Zahl der Corona-Schwerkranken einen neuen Höchststand
  • WHO zeigt sich optimistisch zu Entwicklung von patentfreiem Corona-Impfstoff
  • Die SPD-Fraktion im Bundestag stärkt RKI-Chef Wieler den Rücken
  • Bei Streit um einen Impfnachweis gab es in Bremen zwei Schwerverletzte

Berlin. Die Omikron-Welle wütet in Deutschland. Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnet am Sonntagmorgen einen weiteren Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz auf 1400,8. Es ist erneut ein Höchststand. Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen liegt bei 133.173. Trotz dieser Zahlen drängen immer mehr Ministerpräsidenten darauf, bald schon bundesweit Lockerungen durchzusetzen. Dabei ist die Spitze der Welle mutmaßlich noch gar nicht erreicht: Das RKI rechnet mit einem weiteren Anstieg der Neuinfektionen und geht im April von bis zu 800.000 Corona-Fällen pro Tag aus.

Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Zeitgleich arbeitet die Ampel an weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Das größte Projekt dürfte dabei die Impfpflicht gegen Covid-19 sein. Eine Gruppe aus Abgeordneten von SPD, Grünen und FDP stellten in einem Eckpunkte-Papier bereits ein erstes konkreteres Konzept für eine Corona-Impfpflicht vor. Demzufolge würde eine Impfpflicht für Bundesbürger ab 18 mit dauerhaftem Aufenthalt in Deutschland gelten und wäre zeitlich befristet.

Corona-News von Sonntag, 6. Februar: Corona-Blog schließt

22.00 Uhr: Dieses Corona-Blog schließt. Alle aktuellen Corona-News finden Sie in unserem neuen Blog.

Corona verliert laut Studie an Luft schnell an Infektiosität

18.35 Uhr: Laut einer aktuellen Studie britischer Forscher der Universität Bristol verliert das Coronavirus an der Luft schnell an Infektiosität. Der Großteil des Infektionsrisikos sinkt demnach bereits nach fünf Minuten, nach 20 Minuten ist es sogar um 90 Prozent gesenkt.

Grund für die sinkende Ansteckungskraft sei, dass die Aerosole außerhalb des Körpers schneller austrocknen und so schlechter übertragen werden, wie es in der Studie heißt. In der Lunge besitzen die Partikel noch einen hohen Anteil an Feuchtigkeit und Kohlenmonoxid. Der Verlust der Infektiosität an der frischen Luft hängt auch mit der Luftfeuchtigkeit zusammen.

Bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 50 Prozent, wie sie meist in trockenen Innenräumen herrscht, verlieren Aerosole bereits nach einigen Sekunden die Hälfte ihrer Feuchtigkeit – und damit auch ihrer Ansteckungskraft.

Baden-Württemberg arbeitet an Öffnungsplan für Ende Februar

15.35 Uhr: Das Land Baden-Württemberg arbeitet an einem Lockerungsplan für die Corona-Beschränkungen, der womöglich Ende Februar greifen könnte. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Regierungskreisen in Stuttgart erfuhr, soll bei einer Anhörung des Sozialministeriums mit Klinik-Vertretern und Wissenschaftlern am 18. Februar geklärt werden, ob weitere Öffnungsschritte verantwortbar sind.

Bei dem Treffen kurz nach der für den 16. Februar geplanten, nächsten Bund-Länder-Runde soll es um die Frage gehen, ob es auf den Normalstationen der Krankenhäuser im Südwesten noch genügend Betten gibt, um weitere Covid-Patienten aufnehmen zu können. Hintergrund ist, dass Mitte Februar der Höhepunkt der Omikron-Welle erwartet wird. Wenn die Kapazitäten ausreichen oder ausgeweitet werden können, wovon man ausgehe, sollten die Maßnahmen gegen Ende Februar weiter gelockert werden, hieß es.

Israel meldet Rekordzahlen bei schwerkranken Covid-Patienten

14.42 Uhr: Die Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel ist auf dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, 1263 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Am Samstag waren bereits 1229 Schwerkranke gemeldet worden. Den vorherigen Höhepunkt hatte die Zahl vor gut einem Jahr mit rund 1185 Schwerkranken erreicht.

Die Zahl der Neuinfektionen in Israel geht derweil stetig zurück. Experten gehen davon aus, dass die Omikron-Welle allmählich bricht. Die Corona-Regeln in dem Mittelmeerland mit rund 9,4 Millionen Einwohnern werden weiter gelockert.

Nach den Angaben des Gesundheitsministeriums am Sonntag wurden binnen 24 Stunden 33.374 neue Corona-Fälle gemeldet. Vor zwei Wochen hatte die Zahl der Neuinfektionen mit mehr als 85.000 einen Höhepunkt seit Beginn der Pandemie erreicht.

Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 133.173 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel.

Die Zahl der Menschen in Israel, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, liegt bei 9139. Lesen Sie mehr: Corona: Darum raten Israels Experten zur vierten Impfung

Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereitet in Jerusalem eine Spritze für eine Impfung gegen das Coronavirus vor. (Archivbild).
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereitet in Jerusalem eine Spritze für eine Impfung gegen das Coronavirus vor. (Archivbild). © dpa

Portugal mildert Corona-Maßnahmen für Reisende aus EU ab

14.20 Uhr: Portugal mildert die Corona-Maßnahmen für Reisende aus der EU ab Montag ab. Wer mit einem in der EU anerkannten Nachweis über die vollständige Impfung zur Grenze kommt, muss keinen zusätzlichen Test mehr absolviert haben, wie es in einem am Sonntag veröffentlichten Regierungsbeschluss heißt.

Die Einreise ohne Test nach Portugal ist auch dann möglich, wenn ein digitales EU-Zertifikat über eine nicht länger als sechs Monate zurückliegende Genesung von Covid-19 vorgelegt wird. Seit Anfang Dezember hatte die portugiesische Regierung Reisende ab zwölf Jahren zur Vorlage von negativen Corona-Tests verpflichtet, selbst wenn sie geimpft waren.

WHO: Projekt patentfreier Impfstoff erfolgreich gestartet

14.13 Uhr: Das Projekt für einen patentfreien Corona-Impfstoff aus Afrika kommt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besser voran als erwartet. Das von der WHO ausgewählte Forschungs- und Fertigungszentrum (manufacturing hub) in Südafrika habe innerhalb weniger Wochen einen Impfstoffkandidaten auf Basis der neuartigen mRNA-Technologie produziert, berichtete die WHO in Genf.

Dies sei ohne Unterstützung der Biotechfirmen gelungen, die mRNA-Corona-Impfstoffe herstellen, aber die Zusammenarbeit bislang ablehnen, sagte Martin Friede, WHO-Koordinator für Impfforschung. Als Hub hatte die WHO im Juni 2021 das Biotechnologieunternehmen Afrigen Biologics and Vaccines in Kapstadt ausgewählt. "Im September sagten viele: Das ist Raketentechnologie, das schafft ihr nicht", sagte Friede. Tests mit dem Impfstoffkandidaten könnten im Herbst beginnen.

Die WHO betont, dass das Labor öffentlich zugängliche Technologien verwende und keine Patente verletze. Die Technologie soll Firmen in anderen ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt werden. Das Labor bildet auch Personal aus. Noch im Februar sollen weitere Länder genannt werden, in denen produziert werden soll. Argentinien und Brasilien stehen als Standorte bereits fest.

SPD-Fraktion stellt sich hinter RKI-Chef Wieler

13.11 Uhr: Nach Kritik aus Reihen der FDP an RKI-Chef Lothar Wieler hat sich die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt hinter den Präsidenten des Robert Koch-Instituts gestellt: "RKI-Chef Lothar Wieler hat in der zweijährigen Pandemie viel geleistet und unermüdlich gearbeitet. Dafür bin ich ihm sehr dankbar“, sagte Schmidt dieser Redaktion.

Das Robert Koch-Institut sei wissenschaftlich unabhängig und trage mit seiner Expertise dazu bei, dass Deutschland gut durch die Pandemie kommen. Es werde auch weiterhin notwendig sein, politisches Handeln der wissenschaftlichen Expertise anzupassen. Schmidt betonte allerdings, dass es auch auf eine gute Vermittlung ankomme: "Dabei muss auf eine gute Kommunikation und Umsetzbarkeit Rücksicht genommen werden", so die SPD-Fraktionsvize.

Nach der Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate durch das RKI war die FDP auf Distanz zu Wieler gegangen: Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte in einem Interview erklärt, der RKI-Chef könne sich des Vertrauens der FDP nicht mehr sicher sein.

RKI-Präsident Lothar Wieler nimmt an einer Pressekonferenz zur Corona-Lage teil. (Archivbild).
RKI-Präsident Lothar Wieler nimmt an einer Pressekonferenz zur Corona-Lage teil. (Archivbild). © dpa

Gastgewerbe fordert einheitlichen Öffnungsplan ab Mitte Februar

11.47 Uhr: Der Gastgewerbe-Verband Dehoga fordert von der Politik einen für ganz Deutschland einheitlichen Öffnungsplan für die Gastronomie und andere Branchen. "Da sich abzeichnet, dass Omikron trotz hoher Inzidenzwerte das Gesundheitssystem nicht überfordert, sollten Bund und Länder rasch, möglichst schon Mitte Februar bei ihrer nächsten Konferenz, einen bundesweit einheitlichen Öffnungsplan vereinbaren", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). Sie plädierte für die Aufhebung der 2G-Plus-Regel in Restaurants und Cafés.

"Auch Clubs und Diskotheken sollten nun sehr bald wieder geöffnet werden, denn seit Pandemiebeginn waren sie nur wenige Wochen geöffnet", sagte Hartges der Zeitung weiter. Zudem sollten die in sechs Bundesländern geltenden abendlichen Sperrzeiten sofort abgeschafft werden.

Bremen: Zwei Schwerverletzte nach Streit um Impfnachweis

10.11 Uhr: Im Zusammenhang mit einem Corona-Impfnachweis sind zwei Männer in Bremen schwer verletzt worden. Die beiden 38 und 39 Jahre alten Männer wollten am Samstagabend in eine Gaststätte in Bremen-Osterholz gehen, da sie keinen ausreichenden Corona-Impfschutz hatten, wurden sie abgewiesen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Wie ein Polizeisprecher sagte, konnten die beiden Männer ihre Auffrischungsimpfung oder einen negativen Test für den Zugang nicht nachweisen - die ersten beiden Impfungen haben sie demnach erhalten. Daraufhin haben die beiden die Scheibe der Eingangstür eingeschlagen.

Kurz danach sollen dann etwa zehn Menschen die beiden mit Faustschlägen und Tritten angegriffen haben. Die beiden Männer kamen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Die mutmaßlichen Täter konnte die Polizei noch nicht finden. Die Ermittlungen dauern an.

Kanada: Festnahmen bei Trucker-Protesten gegen Corona-Maßnahmen

9.02 Uhr: In Kanada ist es bei anhaltenden Protesten gegen Corona-Maßnahmen und Impfvorschriften zu Festnahmen gekommen. Sieben Menschen seien in Gewahrsam genommen worden, in mehr als 50 Fällen, darunter auch Vorwürfe von Hass-Verbrechen, werde ermittelt, teilte die Polizei in der Hauptstadt Ottawa am Samstag (Ortszeit) mit. Nach Angaben von Polizeipräsident Peter Sloly nahmen schätzungsweise 5000 Menschen an den Protesten teil. Rund 1000 Lastwagen und andere Fahrzeuge hätten Teile der Innenstadt blockiert.

Die Protestaktion in Ottawa hatte mit dem Eintreffen eines Konvois aus Hunderten Lastwagen vor einer Woche begonnen. Der sogenannte Freedom Convoy (übersetzt: "Konvoi der Freiheit") und Demonstranten harren seither in der Stadt, nahe des Parlaments, aus. Sloly und andere Stadtpolitiker sprachen am Samstag von einer "Belagerung" und einer Bedrohung der Demokratie. Die Polizei hat Barrikaden errichtet. Anwohner wurden aufgerufen, sich aus der Innenstadt fern zu halten.

Corona-Protest: Kanadische Trucker belagern Parlament
Corona-Protest: Kanadische Trucker belagern Parlament

Lauterbach warnt vor vorschnellen Lockerungen

8.13 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat erneut vor vorschnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt. "Unsere Strategie ist bisher gut aufgegangen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". "Wenn wir aber jetzt zu früh lockern, stellen wir unseren eigenen Erfolg unnötig infrage und riskieren neue, gefährliche Infektionen und eine Verlängerung der Welle."

Tausende Impfstoffdosen in Niedersachsen vernichtet

7.45 Uhr: Tausende Corona-Impfstoffdosen sind in den vergangenen Wochen in Niedersachsen wegen zu geringer Nachfrage vernichtet worden. Das hat eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben, an der sich insgesamt 30 Landkreise und kreisfreie Städte beteiligt haben. Nur sechs der Kommunen gaben an, dass sie bisher noch keinen Impfstoff beseitigen mussten. Wie mehrere Kommunen erläuterten, verliert der Impfstoff nach einigen Wochen seine Haltbarkeit und muss danach entsorgt werden.

Im Landkreis Lüneburg mussten etwa nach Angaben einer Sprecherin im Januar insgesamt 5000 Dosen vernichtet werden. Der Landkreis Osterholz spricht von 3600 Dosen. Die Stadt Osnabrück berichtete etwa von 100 Fläschchen Moderna, die entsorgt werden mussten, was bis zu 2000 Dosen für Auffrischungsimpfungen entspreche. Mehrere Kommunen gaben an, dass vereinzelt Impfstoff entsorgt werden musste, nannten aber keine konkreten Zahlen.

Habeck warnt vor voreiligen Corona-Lockerungen

1.30 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck hat davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen voreilig zu lockern. "Natürlich brauchen wir eine Öffnungsperspektive, aber die Lockerungen müssen zum richtigen Zeitpunkt kommen", sagte der Grünen-Politiker unserer Redaktion. "Noch ist die Omikron-Welle nicht gebrochen."

Der Wirtschaftsminister rief zur Einheitlichkeit bei den Lockerungen auf. "Ich halte es für wichtig, dass wir die einzelnen Schritte, was kommt zuerst, miteinander abstimmen", sagte er. "Wir müssen schauen, wie sich die Pandemie entwickelt. In Deutschland haben wir eine vergleichsweise niedrige Impfrate gerade in der älteren Bevölkerung. Aber es gibt Grund zu vorsichtiger Hoffnung."

Wirtschaftshilfen würden zur Verfügung gestellt "so lange es nötig ist". Aktuell liefen die Hilfen bis Ende März. "Sollte es nötig sein, sie erneut zu verlängern, um das Überleben hart betroffener Betriebe zu sichern, dann tun wir das und dann werden die nötigen Gelder bereitstehen", sicherte Habeck zu.

Auf die Nachfrage, ob die Hilfen über das laufende Jahr hinaus gewährt werden könnten, sagte Habeck: "Die Überbrückungshilfen werden zur Verfügung gestellt, solange wie sie gebraucht werden. Es ist wie bei der Feuerwehr. Die Bereitschaft, einzugreifen, werden wir noch lange Zeit erhalten. Wir werden nicht dauerhaft Geld ausschütten – aber sprungbereit werden wir immer sein."

Vizekanzler Habeck wirbt für Impfpflicht ab 18 Jahren

1.02 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck hat für eine allgemeine Impfpflicht für alle ab 18 Jahren geworben. "Ich bin der Meinung, dass wir eine allgemeine Impfpflicht brauchen", sagte der Grünen-Politiker unserer Redaktion und der französischen Zeitung Ouest-France. "Wir sehen, dass wir uns gut schützen können, wenn wir uns impfen lassen. Und wenn man sich impfen lässt, schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch die offene Gesellschaft. Deshalb bin ich für eine Impfpflicht für alle ab 18."

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz.
Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. © dpa

Corona-News von Samstag, 5. Februar: Mehrere Corona-Demonstrationen in Niedersachsen

18.15 Uhr: In mehreren Städten in Niedersachsen haben Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Nach Polizeiangaben waren es am Samstagnachmittag in Osnabrück rund 1100 Menschen. Mehrere wurden demnach von der Demonstration ausgeschlossen, weil sie keine Maske trugen. In Lüneburg zählte die Polizei rund 300 Demonstranten, die gegen die Corona-Politik auf die Straße gingen - zu einer Gegendemonstration kamen demnach rund 120 Menschen. In Nordhorn protestierten laut Polizei am Samstag etwa 100 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen.

Polizei löst in Brandenburg unangemeldete Versammlung auf

18.10 Uhr: Die Polizei hat in Brandenburg an der Havel eine nicht angemeldete Versammlung aufgelöst. In der Innenstadt hatte sich am Samstagmittag eine „größere Personenzahl“ versammelt, wie die Polizei mitteilte. Trotz mehrmaliger Aufforderungen hätte sich keiner der Teilnehmer als Versammlungsleiter gemeldet. Corona-Bestimmungen wie die Abstandsregeln und das Tragen einer Maske seien nicht eingehalten worden. Die Polizei forderte die Menschen demnach auf, den Bereich zu verlassen. Eine größere Anzahl sei der Aufforderung nicht nachgekommen und weiter durch die Stadt gezogen.

Die Polizei habe daraufhin die Wegstrecke abgesperrt und Personalien aufgenommen - unter anderem wegen der Teilnahme an einer aufgelösten Versammlung und Verstößen gegen die Corona-Eindämmungsverordnung. Außerdem wurden den Angaben zufolge mehrere dutzend Platzverweise ausgesprochen. Aufgrund einer fehlenden Anmeldung sei eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz gefertigt worden.

Rote Karte für "Querdenker": Corona-Demo von Protest begleitet

18 Uhr: Erneut haben in Düsseldorf zahlreiche Menschen gegen Corona-Maßnahmen protestiert, viele Menschen stellten sich den Demonstranten am Samstag aber auch entgegen. Dem gemeinsamen Aufruf von CDU, Grünen, SPD, FDP und Linken, „dem Tross von Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsradikalen, die durch unsere Stadt marschieren, die rote Karte zu zeigen“ folgten auch einige Landes- und Bundespolitiker - etwa die Landesvorsitzende der Grünen, Mona Neubaur, oder die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

Die Polizei sprach von größeren Gruppen, die entlang des Protestzugs rote Schilder in die Höhe streckten. Zunächst sei das von vielen Polizisten begleitete Demonstrationsgeschehen ohne besondere Vorkommnisse geblieben, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Für die am frühen Abend andauernde Kundgebung der Corona-Maßnahmen-Gegner waren 4000 Teilnehmer angemeldet worden. Nach den Erfahrungen aus den Wochen zuvor rechnete die Polizei allerdings mit einer höheren Teilnehmerzahl.

Unter dem Motto „Gemeinsam durch die die Pandemie“ hatte zudem das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ zu einer Gegendemo in der Innenstadt aufgerufen. Nach Veranstalterangaben zogen etwa 1600 Demonstranten durch die Innenstadt und verliehen ihrem Protest gegen Verschwörungsmythen, rechte Ideologien und unsolidarisches Auftreten der Impfgegner Ausdruck.

 Berlin: Eine Teilnehmerin hält ein Schild mit dem Text ·Impf-Abo Test-Abo abbestellet!
Berlin: Eine Teilnehmerin hält ein Schild mit dem Text ·Impf-Abo Test-Abo abbestellet!" bei einer Demonstration gegen die aktuellen Corona-Maßnamen und für freien Impfentscheid, für Selbstbestimmung und für die Abschaffung aller Corona-MAßnahmen. © Carsten Koall/dpa

Wenige Hundert demonstrieren in Berlin gegen Corona-Maßnahmen

17 Uhr: Erneut haben am Samstag einige Menschen in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Wie die Polizei mitteilte, nahmen am Nachmittag wenige Hundert an einer angemeldeten Versammlung teil. Nach ersten Polizeiangaben verlief die Demonstration, die vom Neptunbrunnen in Berlin-Mitte Richtung Gesundbrunnen lief, weitgehend ruhig.

In der Hauptstadt waren zwei weitere Protestaktionen angemeldet, die sich gegen die Corona-Regeln und eine Impfpflicht richteten. Am Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte fuhren rund 30 Autos in einem Korso, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren, wie auf einem Video zu sehen war. Außerdem waren zwei Demonstrationen für Solidarität in der Pandemie angemeldet. Bei einer lautete das Motto: "Corona-Leugner:innen raus aus den Kiezen!". Auch diese seien weitgehend ruhig verlaufen, teilte ein Polizeisprecher mit. Lesen Sie dazu: Corona-Proteste – Westernhagen postet Plädoyer für Freiheit

Erdogan positiv auf Corona getestet

14.50 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und seine Ehefrau Emine sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 67-Jährige berichtete am Samstag auf Twitter von "milden Symptomen" einer Erkrankung, die bei beiden festgestellt wurden. Die Covid-19-Tests seien dann positiv ausgefallen. Erdogan zufolge handelt es sich um die Omikron-Variante des Virus.

Der Präsident und seine Frau bleiben nun zu Hause - einem Berater zufolge zunächst einmal für eine Woche. Dann soll es neue Tests geben. In dieser Zeit werde Erdogan bei Bedarf per Videoschalte an Veranstaltungen teilnehmen, hieß es.

Eine Corona-Schutzimpfung wird durchgeführt. In Österreich ist die Impfung ab heute verpflichtend.
Eine Corona-Schutzimpfung wird durchgeführt. In Österreich ist die Impfung ab heute verpflichtend. © dpa

Heidelberger Virologe warnt – "Noch weit von Normalität entfernt"

13.46 Uhr: Bis zu einem entspannten Umgang mit Corona wird es nach Einschätzung des Chefvirologen von der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, noch eine Weile dauern. "Ich glaube, wir werden Normalität nur dann erreichen, wenn wir anerkennen können, dass wir mit dem Virus umgehen können, auch wenn es weiter bleiben wird", sagte Kräusslich der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Samstag).

"Wir müssen in Zukunft in unsere Köpfe bringen, dass Corona auch eine gesellschaftliche und politische Normalität wird – und nicht nur eine medizinische Normalität, auch wenn es krank machen kann", sagte der Mediziner. "Da sind wir im Moment weder medizinisch noch gesellschaftlich und politisch, aber das muss das Ziel sein."

Wenn das Impfen vorankommt, Schutzmaßnahmen insbesondere in gefährdeten Bereichen eingehalten werden, keine Varianten mit ganz anderen Eigenschaften kommen und die Menschen Corona als eine Krankheit unter anderen auch im Kopf verankern, "erreichen wir die ersehnte Normalität", sagte Kräusslich der Zeitung weiter. "Aber ich glaube, daran müssen wir noch arbeiten."

Kretschmann kritisiert Corona-Kurs der Ampel-Koalition

12.54 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat das Agieren der Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) in der Corona-Politik kritisiert. "In einer Pandemie muss der Regierungschef stark führen, anders geht es nicht", sagte Kretschmann am Samstag dem Deutschlandfunk. "In einer Krise ist die Richtlinienkompetenz des Regierungschefs einfach gefragt." Wenn die Koalitionspartner dem nicht relativ frei folgen, sei das ein Problem. Er erinnerte an Scholz' Aussage, wer bei ihm Führung bestelle, kriege sie auch. Vor allem die FDP im Bund spricht sich für Öffnungsschritte und Lockerungen der Corona-Regeln aus.

In einer Pandemie dürften nicht beliebige Kompromisse gemacht werden, sagte Kretschmann - auch wenn das bei drei Partnern kompliziert sei. Diese müssten aber wirken. "Das Virus kümmert sich ja nicht um eine Koalition, es steckt einfach nur an", sagte der Grünen-Politiker. "Da haben wir jetzt in der Tat ein Problem bekommen." Die Lösung, die Impfpflicht über Gruppenanträge im Bundestag einführen zu wollen, sei beispielsweise ein langwieriges Verfahren "mit der Gefahr, dass es zum Schluss zerredet wird und keine klare Linie dabei rauskommt".

Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, spricht im Landtag bei einer Regierungs-Pressekonferenz. (Archivbild).
Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, spricht im Landtag bei einer Regierungs-Pressekonferenz. (Archivbild). © dpa

Hessen kippt 2G-Regel im Einzelhandel

12.19 Uhr: Hessen lockert von Montag an seine Corona-Beschränkungen und beendet die 2G-Regel im Einzelhandel. Das beschloss das Corona-Kabinett am Freitagabend, wie die Staatskanzlei am Samstag in Wiesbaden mitteilte. Zudem lässt das Land bei Großveranstaltungen mehr Zuschauer zu. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der eine schwarz-grüne Regierung führt, hatte die Änderung der Schutzverordnung am Mittwoch in Aussicht gestellt.

"Wir ermöglichen damit mehr Freiheiten, gleichzeitig schützen wir die Menschen durch klare Vorgaben", sagte Bouffier nach Angaben der Staatskanzlei. Zu den Vorgaben zählt, dass beim Einkaufen künftig eine FFP2-Maske getragen werden muss.

Impftempo in Deutschland schwächt sich weiter ab

11.30 Uhr: Das Impftempo in Deutschland schwächt sich weiter ab. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag (10.16 Uhr) wurden am Vortag mindestens 266.000 Impfdosen gegen das Coronavirus gespritzt. Am Freitag vor einer Woche waren es noch 428.375 Dosen - vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen. Mehr als zwei Drittel der am Freitag verabreichten Dosen waren Auffrischungsimpfungen.

Insgesamt haben nach RKI-Angaben nun 74,4 Prozent der Menschen (61,8 Millionen) einen Grundschutz, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bisher haben den Angaben zufolge 45,1 Millionen Menschen in Deutschland (54,2 Prozent) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben 75,9 Prozent der Bevölkerung (63,2 Millionen) bekommen. Das Ziel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war Anfang der Woche weit verfehlt worden.

Ein Mann lässt sich in einem Hamburger Fitnessstudio impfen.
Ein Mann lässt sich in einem Hamburger Fitnessstudio impfen. © dpa

Designierter FDP-Generalsekretär greift RKI-Chef Wieler an

11.10 Uhr: In der FDP-Spitze gibt es scharfe Kritik am Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Das RKI habe "quasi nebenbei mit einem Federstrich und ohne jegliche Ankündigung" die Verkürzung der Genesenenfrist festgelegt, sagte der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai dem "Spiegel". Wieler könne sich "des Vertrauens der FDP" aufgrund dieser "neuerlichen Verfehlung, die ja leider keinen Einzelfall darstellt, nicht mehr sicher sein".

Mitte Januar hatte das RKI entschieden, dass Menschen, die eine Corona-Infektion durchgemacht haben, nur noch für drei Monate danach als genesen gelten - zuvor waren es sechs Monate. Die Verkürzung ist vor allem deshalb brisant, weil für viele Erledigungen und Veranstaltungen ein Status als geimpft oder genesen Voraussetzung ist.

Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), äußert sich in der Bundespressekonferenz.
Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), äußert sich in der Bundespressekonferenz. © dpa

Betriebe melden erhebliche Ausfälle wegen Omikron-Infektionen

10.49 Uhr: Infolge der Omikron-Welle leidet die deutsche Wirtschaft nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter massiven Personalausfällen. In einer branchenübergreifenden Umfrage des DIHK unter 370 Unternehmen habe jeder vierte Betrieb seine aktuellen Ausfälle als "erheblich" bewertet, berichtet das "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Samstag). Weitere vier Prozent stuften ihre personelle Unterbesetzung demnach sogar als "kritisch" für die Aufrechterhaltung ihrer Angebote ein.

Die größten Personalengpässe melden dem Bericht zufolge Betriebe aus der Gesundheitsversorgung sowie dem Sektor Transport und Logistik. Weniger stark betroffen als der Durchschnitt sehen sich bislang der Einzel- und Großhandel.

Corona-Impfpflicht in Österreich in Kraft getreten

10.04 Uhr: Nach langen Diskussionen und trotz zahlreicher Proteste ist in Österreich am Samstag die allgemeine Corona-Impfpflicht in Kraft getreten. Die Alpenrepublik ist damit EU-weit das erste Land mit einer derartigen Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatten am Freitag das entsprechende Gesetz unterschrieben, das zuvor vom Bundesrat verabschiedet worden war. Anschließend wurde es im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht.

Die Impfpflicht, gegen die es im Vorfeld viele Demonstrationen gab, gilt für alle Menschen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich. Wer dagegen verstößt, soll Strafen von 600 bis 3600 Euro zahlen müssen.

Ausnahmen sind laut Gesetz für Schwangere und diejenigen vorgesehen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Genesene sind für 180 Tage von der Impfpflicht befreit. Zudem gibt es eine "Schonfrist" für alle: Kontrolliert werden soll die Einhaltung der Impfpflicht erst ab Mitte März.

Impfpflicht: So ist der Stand in anderen europäischen Ländern

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    Weltärzte-Chef und Städtebund für Impfpflicht ab 18

    9.05 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine allgemeine Corona- Impfpflicht ab 18 ausgesprochen, die auf zwei Jahre befristet wird. Dieser Vorschlag scheine ihm "der Vernünftigste zu sein", sagte Montgomery der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Allerdings seien ihm die Sanktionen für dann immer noch Ungeimpfte unklar. Daher komme es "auf die handwerkliche Qualität des Gesetzes an".

    Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, plädierte für eine allgemeine Impfpflicht ab 18. "Wenn eine Impfpflicht, dann für alle Erwachsenen, nicht nur für die Älteren", sagte er der Zeitung. Vorher müsse aber geklärt werden, wie die Impfpflicht kontrolliert werden solle. "Die Idee der Union, die Impfpflicht zu beschließen, aber sie erst durch einen weiteren Beschluss in Vollzug zu setzen, halte ich für eine gute Idee", erklärte Landsberg, der selbst CDU-Mitglied ist. "Denn es kann ja sein, dass sie zwar beschlossen wird, aber gar nicht mehr umgesetzt werden muss, wenn sich die Lage entscheidend verbessert."

    Mehr als 900.000 Corona-Todesfälle in den USA

    7.23 Uhr: In den USA sind seit Pandemiebeginn mehr als 900.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Schwelle von 900.000 wurde am Freitag überschritten, wie die Johns Hopkins University mitteilte. Erst Mitte Dezember war die Marke von 800.000 Toten überschritten worden. Die Zahl der Neuinfektionen mit der Omikron-Variante des Virus geht zurück, doch die Zahl der täglichen Todesfälle steigt weiter an. Derzeit sterben nach Regierungsangaben im Schnitt täglich 2400 Menschen in den USA an oder mit dem Virus.

    "Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ist nach wie vor hoch und bringt unsere Kapazitäten und das Personal im Gesundheitsbereich in einigen Regionen des Landes an ihre Grenzen", sagte Rochelle Walensky, Leiterin der US-Gesundheitsbehörde CDCP. Nur 64 Prozent der US-Bevölkerung sind vollständig geimpft. In absoluten Zahlen verzeichnen die USA die meisten Corona-Todesfälle vor Brasilien und Indien.

    Eine Mahnwache bei Kerzenschein vor dem Weißen Haus ab, um aller Pflegekräfte zu gedenken, die an Covid-19 gestorben sind. (Archivbild).
    Eine Mahnwache bei Kerzenschein vor dem Weißen Haus ab, um aller Pflegekräfte zu gedenken, die an Covid-19 gestorben sind. (Archivbild). © dpa

    Dreyer fordert Diskussion über Lockerungen bei nächsten Corona-Beratungen

    6.35 Uhr: Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), hat eine Diskussion über Lockerungen der Corona-Maßnahmen spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar gefordert. "Natürlich müssen wir den Menschen aber auch die Sicherheit geben, dass es auch wieder Lockerungen gibt", sagte Dreyer der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). "Spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz muss es also auch um kluge Ideen für Erleichterungen gehen."

    Zunächst müsse jedoch der Höhepunkt der Omikron-Welle abgewartet werden. "Wir werden den Peak der Omikron-Welle voraussichtlich erst Mitte Februar erreicht haben", sagte sie. "Dann können wir besser einschätzen, ob die Krankenhäuser das auf ihren Normal- und Intensivstationen schaffen und wie sehr uns Personalausfall durch Infektion und Quarantäne in der kritischen Infrastruktur und in den Betrieben zusetzen werden."

    WHO: Projekt patentfreier Corona-Impfstoff erfolgreich gestartet

    6.01 Uhr: Das Projekt für einen patentfreien Corona-Impfstoff aus Afrika kommt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besser voran als erwartet. Das von der WHO ausgewählte Forschungs- und Fertigungszentrum (manufacturing hub) in Südafrika habe innerhalb weniger Wochen einen Impfstoffkandidaten auf Basis der neuartigen mRNA-Technologie produziert, berichtete die WHO in Genf.

    Dies sei ohne Unterstützung der Biotechfirmen gelungen, die mRNA-Corona-Impfstoffe herstellen, aber die Zusammenarbeit bislang ablehnen, sagte Martin Friede, WHO-Koordinator für Impfforschung. Als Hub hatte die WHO im Juni 2021 das Biotechnologieunternehmen Afrigen Biologics and Vaccines in Kapstadt ausgewählt. "Im September sagten viele: Das ist Raketentechnologie, das schafft ihr nicht", sagte Friede. Tests mit dem Impfstoffkandidaten könnten im Herbst beginnen.

    Die WHO betont, dass das Labor öffentlich zugängliche Technologien verwendet und keine Patente verletzt. Die Technologie soll Firmen in anderen ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt werden. Das Labor bildet auch Personal aus. Noch im Februar sollen weitere Länder genannt werden, in denen produziert werden soll. Argentinien und Brasilien stehen als Standorte bereits fest.

    Wegen Corona: Kombinierer Frenzel und Weber für erstes Olympia-Einzel raus

    4.36 Uhr: Die corona-positiven Olympiasieger Eric Frenzel und Terence Weber werden das erste Olympia-Einzel von Peking in der Nordischen Kombination definitiv nicht bestreiten. Dies sagte Teamarzt Stefan Pecher am Samstagvormittag (Ortszeit) in Zhangjiakou. "Für den ersten Wettkampf kann ich sie nicht freigeben, da muss ich sie schützen", sagte Pecher. Dies sei nach Rücksprache mit Bundestrainer Hermann Weinbuch und der Teamleitung "definitiv ausgeschlossen". Das erste Einzel steigt am nächsten Mittwoch.

    Dabei gehe es nicht um CT-Werte, sondern auch "um medizinische Geschichten und die Sicherheit der Athleten". Für die Wettkämpfe am 15. und 17. Februar sei er "guter Dinge", sagte Pecher. Die beiden Leistungsträger Frenzel und Weber waren nach ihrer Einreise in China positiv auf Coronavirus getestet worden.

    Corona-News von Freitag, 4. Februar: Griechenland verlangt bei Einreise ab Montag nur noch EU-Impfausweis

    22.56 Uhr: Vollständig Geimpfte im Besitz eines EU-Impfausweises brauchen bei der Einreise nach Griechenland ab Montag keinen negativen Corona-Test mehr. Das teilte Gesundheitsminister Thanos Plevris am Freitag im griechischen Fernsehen mit. Griechenland folgt damit dem Beispiel vieler EU-Länder, die mit den Lockerungen auch ihren Tourismus wieder ankurbeln wollen.

    Nach Angaben von Tourismusminister Vassilis Kikilias bereitet sich das Land für den 1. März und damit früher als sonst auf die Reisesaison vor. Das erste Kreuzfahrtschiff wird demnach bereits am Sonntag in Thessaloniki erwartet. Er rechne in diesem Jahr mit einem neuen Rekord bei Kreuzfahrten, fügte er hinzu. Der Tourismus macht ein Viertel des griechischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus.

    Impfpflicht-Pläne werden konkreter

    22 Uhr: Die Pläne einiger Bundestagsabgeordneter für eine Corona-Impfpflicht werden konkreter. Die sieben Abgeordneten von SPD, Grünen und FDP schlagen in einem Eckpunktepapier vor, dass eine Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 "mit dauerhaftem Aufenthalt in Deutschland" gelten soll. Sie wäre mit drei Impfungen erfüllt und befristet bis Ende nächsten Jahres. Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" und die "Rheinische Post" hatten über das Papier berichtet, das auch der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

    Dem Vorschlag zufolge würden die Krankenkassen eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung spielen, sollte das Gesetz in Kraft treten. Sie würden ihre Versicherten informieren, über ein Impfportal den Impfstatus abfragen und speichern. Wer keinen Nachweis erbringt, dem sollen den Plänen zufolge Bußgelder drohen, zur Not auch mehrfach. Auf sogenannte Erzwingungshaft solle verzichtet werden.

    Ziel der Impfpflicht soll es aus Sicht der Abgeordneten sein, die Gesellschaft und das Gesundheitswesen vor erneuter Überlastung zu schützen und "rechtzeitig vor dem nächsten Winter eine hohe Grundimmunität" aufzubauen. Über die mögliche Einführung einer Impfpflicht wird voraussichtlich im März im Bundestag abgestimmt.

    Hier startet ein neuer Corona-Blog. Alle Corona-News von Freitag, 4. Februar, finden Sie hier.

    (fmg/dpa/afp/epd)