Von wegen Besinnlichkeit: Kurz vor Weihnachten steht in Neuhausen schon wieder eine Sprengung von Weltkriegsmunition an. Die Arbeiten dauern an.

Neuhausen. Erneute Sprengung in Neuhausen: Einen Tag vor Heiligabend hat ein Spezialbagger in dem Ort bei Cottbus weitere alte Weltkriegsmunition an die Oberfläche befördert. Am Freitag seien neun Raketenwurfkörper, eine Granate und eine Riegelmine in einem früheren Bombentrichter entdeckt worden, sagte der Technische Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, Horst Reinhardt. Die Mine sollte noch am Nachmittag an Ort und Stelle kontrolliert gesprengt werden. Einige Menschen seien aufgefordert worden, ihre Häuser in der Nähe des Fundortes am Ortsausgang zu verlassen.

Die restliche Munition wurde den Angaben zufolge abtransportiert. Der Spezialbagger war in dem Ort seit mehreren Tagen auf der Suche nach alter Kriegsmunition. Das Gerät hatte in dem ehemaligen Bombentrichter gegraben, der zum Kriegsende zugeschüttet worden war und in dem in der vergangenen Woche Riegelminen zur Panzerabwehr von selbst explodierten und einen großen Krater hinterließen. Zwei weitere Minen wurden kontrolliert gesprengt. Verletzt wurde niemand.

Ursprünglich sollte die Suche vor Weihnachten abgeschlossen sein. „Wir wurden in unserem Plan zurückgeworfen“, sagte Bürgermeister Dieter Perko (CDU). Nach einer Pause über Weihnachten sollen in der nächsten Woche die Arbeiten fortgesetzt werden, weil weitere Munition im Boden vermutet wird.

Bis dahin werde der Detonationskrater weiträumig abgesperrt, „so dass wir davon ausgehen, dass keine Gefahr besteht“, betonte Perko. Er appellierte an Einwohner und Auswärtige, keine Erschütterungen zum Beispiel durch Fahrzeuge zu verursachen.

„Es besteht keine Gefahr, solange sich niemand zu dem Krater begibt“, sagte auch Reinhardt. Zugleich gab er aber auch zu bedenken: „Was dort unter der Erde ist und in welchem Zustand, können wir nicht sagen. Es ist alles offen.“ Weil ein Großteil der Munition aber schon weg sei, gebe es keinen Grund zur Panik.

An welchem Tag die Arbeiten in der nächsten Woche weitergehen, hängt Reinhardt zufolge davon ab, wann die neu angeforderte Technik vorhanden sei. Der mit Panzerglas und Stahlplatten geschützte Bagger müsse ausgetauscht werden. (dpa)