Die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes rücken wieder an. Nach einer kurzen Pause suchen sie in Neuhausen weiter nach Weltkriegsmunition.

Neuhausen. Nach einer Explosion und Munitionsfunden in Neuhausen (Brandenburg) geht die Suche nach Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg an diesem Dienstag weiter. Es werde ein zehn Meter langer Abschnitt, der sich an das bisherige Untersuchungsgebiet anschließt, überprüft, sagte Horst Reinhardt, Technischer Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD), am Montag. Der Erdreich unter der von einer Explosion aufgerissenen Straße werde kontrolliert.

Die ganze Suchaktion soll etwa eine Woche dauern. Die Kampfmittel-Spezialisten sind dort auch schon seit rund zwei Wochen im Einsatz. Eine Explosion hatte Mitte Dezember einen großen Krater in die Straße gerissen. Dann stießen die Experten immer wieder auf gefährliche Minen, die gesprengt werden mussten.

Zur Suche nutzen die Fachleute Metalldetektoren. „Sie stellen vom Nagel bis zur Bombe alles fest“, sagte Reinhardt. Alle Metallteile müssen aus der Erde geholt werden, um zu sehen, ob es sich um Munition oder Schrott handele. „Es ist sehr schwer zu sagen, ob noch Munition gefunden wird.“ Vor der Suche müsse Erdreich abgetragen werden.

Da dort eine Gasleitung verlaufe, gebe es Absprachen mit dem Gasversorger, um die Leitung nicht zu beschädigen. Die Experten seien auch mit den zuständigen Firmen für die Wasser- und Stromversorgung im Gespräch, da defekte Leitungen repariert werden müssten. Die Landstraße ist immer noch gesperrt.

Munition könnte sich auch in einem früheren Wassergraben, der entlang und unter der Straße durchführt, befinden. „Unklar ist, ob im gesamten Graben Munition ist oder nicht“, sagt Reinhardt. „Wir schließen die Möglichkeit jedenfalls nicht aus.“ Der etwa 100 Meter lange Graben sei auf Luftbildern von 1944 zu sehen, später wurde er zugeschüttet. Die Straße wurde dann teils über den alten Graben gebaut, der weiter in einen Wald verlaufe. (dpa)