Der in Neuseeland gestrandete Kaiserpinguin hat Sand mit Schnee verwechselt. Ärzte spülten seinen Magen aus. Ihm geht es etwas besser.

Wellington. Mehrere kleine Stöckchen und weiterer Sand sind bei einem dritten Eingriff aus dem Magen des in Neuseeland gestrandeten Pinguins entfernt worden. Eine Endoskopie habe dabei am Montag gezeigt, dass der Magen glücklicherweise nicht gerissen sei, erklärte eine Tierärztin des Zoos Wellington der „New Zealand Herald“. „Es ist immer noch eine Menge Sand im Verdauungssystem des Pinguins, der, so hoffen wir, auf natürlichem Wege herauskommen wird“, twitterte der Zoo nach dem dreistündigen Eingriff. Dutzende Zoobesucher hatten die Arbeit des Ärzteteams hinter einem großen Panoramafenster live mitverfolgt.

Der junge Pinguin hatte den Sand und anderen Unrat am Peka Peka Strand rund 60 Kilometer nördlich von Wellington gefressen - wohl in der Annahme, kühlenden Schnee zu schlucken. Er war Anfang vergangener Woche entdeckt worden, tausende Kilometer von seiner Heimat, der Antarktis, entfernt. Nach einem gleichnamigen Film über Kaiserpinguine nannten die Neuseeländer ihren Gast „Happy Feet“. Als es dem Tier zunehmend schlechter ging, wurde es Ende der Woche zu Fachleuten in den Zoo Wellington gebracht.

Der Zustand des Kaiserpinguins bleibe ernst, erklärte die Tierärztin nun. Das Tier wirke aber munterer als Ende vergangener Woche, es habe sie auch schon kräftig getreten. Zur Stärkung bekommt "Happy Feet" pürierten Fisch, bis zum Mittwoch darf er sich nun erneut in einem klimatisierten Raum auf Eisstückchen gebettet ausruhen. Dann werde nach einer Untersuchung über die nächsten Schritte entschieden, teilte der Zoo mit.

Bereits am Montag wurde verstärkt über die Zukunft des Vogels diskutiert. Fachleute halten es für möglich, aber riskant, "Happy Feet" mit einem Schiff oder Flugzeug wieder zurück in die Antarktis zu bringen. Dabei müsste dafür gesorgt werden, dass er dort keine Krankheiten einschleppt.

Der Pinguin solle deshalb isoliert in Quarantäne gehalten werden, auch wenn es ihm in einigen Tagen besser gehe, erläuterte die Zoo-Tierärztin am Montag. Ein neuseeländischer Geschäftsmann hatte am Wochenende angekündigt, "Happy Feet" eine Passage auf einem russischen Forschungseisbrecher verschaffen zu wollen. (dpa)