Einde Juni strandete der Kaiserpinguin “Happy Feet“ in Neuseeland. Nachdem er liebevoll aufgepäppelt wurde, soll er in die Antarktis zurückkehren.

Wellington. Der in Neuseeland gestrandete Kaiserpinguin „Happy Feet“ soll in knapp zwei Wochen seine Heimreise in die Antarktis antreten. Ein am 29. August auslaufendes Forschungsschiff werde das Tier etwa 630 Kilometer südlich des neuseeländischen Festlandes im Meer aussetzen, teilte der Zoo von Wellington am Mittwoch mit. Von dort muss der rund dreieinhalb Jahre alte Vogel dann allein den weiten Weg in seine Heimat zurücklegen. „Happy Feet“ wird mit einem Sender ausgestattet sein, damit seine Reise über ein Satellitennavigationssystem verfolgt werden kann - auch im Internet kann die Welt dann zuschauen.

Die etwa viertägige Fahrt auf der „Tangaroa“, dem Schiff des Nationalen Instituts für Wasser- und Atmosphärenforschung, wird der Pinguin in einem eigens für ihn entworfenen, klimatisierten Käfig machen. Dieser soll eine ausreichend kühle und bequeme Reise garantieren. Die Crew freue sich über den besonderen Gast, sagte Forschungsleiter Rob Murdoch. „'Happy Feet' hat die Herzen der Neuseeländer und von Menschen in aller Welt erobert. Wir helfen gern dabei, dass er sicher in seine Heimat zurückkehrt.“

Der Kaiserpinguin war am 20. Juni überraschend an einem Strand 60 Kilometer nördlich von Wellington aufgetaucht, mehr als 3000 Kilometer von seiner eisigen Heimat entfernt. Verwirrt fraß er in der für ihn viel zu warmen Umgebung Sand, möglicherweise in der Annahme, es handele sich um kühlenden Schnee. Nach mehreren Magenspülungen gelang es dem Zoo von Wellington, das Tier aufzupäppeln. Zuletzt war in Neuseeland in den 1960er Jahren ein Pinguin gesichtet worden.

Von der Möglichkeit, „Happy Feet“ den gesamten Weg per Schiff zurück in die Antarktis zu bringen, hatten Experten abgeraten. Die Reise würde Wochen dauern und das Tier unter großen Stress setzen, hieß es. Außerdem könne der Pinguin Viren aus Neuseeland einschleppen. (dpa)