Nach dem Erdbeben in Christchurch ist die Stadt stark zerstört und wird von Nachbeben erschüttert. Die Menschen haben Angst und fliehen.

Wellington. In Neuseelands zweitgrößter Stadt Christchurch liegen die Nerven nach dem schweren Erdbeben wegen ständiger Nachbeben blank. Jeden Tag spüren die Einwohner erneut Erschütterungen. Inzwischen seien etwa 20 Prozent der Bürger geflüchtet - mehr als 70.000 Menschen, sagte Bürgermeister Bob Parker am Freitag. Das Beben vom 22. Februar erreichte eine Stärke von 6,3. Dabei kamen nach neuesten Schätzungen wahrscheinlich 220 Menschen ums Leben. 163 Leichen wurden bis Freitag geborgen. Unter den Toten sollen bis zu 100 Ausländer sein, vor allem Studenten, die in Christchurch Englisch lernten. Die Innenstadt war zu großen Teilen zerstört worden.

In dem kleinen Ort Lyttelton nahe dem Epizentrum des Bebens wurde eines von weltweit nur noch fünf funktionierenden Timeball-Gebäuden zerstört. Es hatte eine rote Kugel auf dem Dach, die täglich um ein Uhr mittags an einer Stange zu Boden fiel, um den Schiffen im Hafen die Zeit anzuzeigen. Das Gebäude stammte aus dem Jahr 1876. Es müsse abgerissen werden, sagte der Direktor der Stiftung für historische Stätten, Bruce Chapman. „Wir tun es mit großem Bedauern, aber die Sicherheit der Öffentlichkeit geht vor.“