Nach dem Erdbeben in Christchurch müssen im Geschäftsviertel offenbar ein Drittel der Häuser abgerissen werden. Derweil wird ein Felsen zum Star.

Wellington. In Neuseeland ist die Suche nach Überlebenden des schweren Erdbebens eingestellt worden. Neun Tage könne nach menschlichem Ermessen niemand in den Trümmern überleben, teilten die Rettungsmannschaften in Christchurch am Donnerstag mit. Die Angehörigen der Vermissten seien persönlich über die Entscheidung informiert worden. Unter den vermutlich 240 Todesopfern sind nach Angaben von Außenminister Murray McCully rund 100 Ausländer.

„Leider gibt es immer einen Punkt, wann aus der Suche nach Überlebenden eine Suche nach Leichen wird. Diesen Punkt haben wir nun erreicht“, sagte der Chef der Behörde für Zivilverteidigung, John Hamilton, in Christchurch. Rund 600 Helfer hatten in den Stunden nach dem Beben 70 Menschen lebend aus den Trümmern gezogen, den letzten am Mittwoch vergangener Woche, gut 24 Stunden nach dem Beben. Bis Donnerstag waren 161 Leichen geborgen worden. Die Polizei geht von insgesamt rund 240 Toten aus.

Die meisten Ausländer, die bei dem Beben der Stärke 6,3 ums Leben kamen, waren Studenten, die in Christchurch Englisch lernten. Die Schule befand sich im Canterbury Television-Gebäude, das einstürzte. Zwei Israelis haben die Behörden identifiziert. Unter den vermissten Studenten sind vor allem Japaner und Chinesen.

ERDBEBEN IN CHRISTCHURCH - EINE AUSTAUSCHSCHÜLERIN AUS HAMBURG BERICHTET

Das Beben hatte die zweitgrößte neuseeländische Stadt am Dienstag vergangener Woche erschüttert. Es passierte in der Mittagszeit, als in Bürohäusern und Geschäften Hochbetrieb herrschte. Hunderte Häuser wurden beschädigt oder stürzten ein. Unzählige Straßen haben tiefe Risse. Im Geschäftsviertel müssen wahrscheinlich ein Drittel aller Häuser abgerissen werden .

Brocken wird versteigert - Erlös soll an Hilfsfonds gehen

Ein 25 Tonnen schwerer Felsen ist nach dem Erdbeben von Neuseeland zum Internet-Star geworden. Der als "Rocky“ bekannt gewordene Brocken zerstörte das Haus von Phil Johnson in Christchurch und liegt nach wie vor inmitten der Ruinen. Johnson entschloss sich, den riesigen Stein im Internet zu versteigern. "Zu verkaufen, (...) 25-30 Tonnen Landschaftsmerkmal (hört auf den Namen Rocky)“, heißt es in der Anzeige auf der Website www.trademe.co.nz . Der Fels, der inzwischen auch eine eigene Facebook-Seite hat, sei abgesehen von ein wenig Betonstaub in makelloser Verfassung und eigne sich hervorragend als Gartendekoration - „oder wie in unserem Fall als herrliche Ergänzung zu Ihrem Wohnzimmer“.

Bis Donnerstag waren 56 Gebote abgegeben worden, das höchste Gebot stand bei 7000 neuseeländischen Dollar (3767 Euro). Die Auktion läuft bis Montag. Der Erlös der Versteigerung solle an einen Hilfsfonds für Opfer des Erdbebens vom 22. Februar gehen, versicherte Johnson. Rocky erhielt nicht nur Gebote, sondern auch zahlreiche Kommentare auf der Website. Er frage sich, wie „wohlerzogen“ der Felsen sei, schrieb etwa georges21. „Wie man sieht, hat er Löcher im Hinterhof gebuddelt. War er in letzter Zeit beim Gehorsamstraining?“