Die “Discovery“ darf auf ihrem Abschiedsflug etwas länger im All bleiben. US-Präsident Obama gratulierte den Astronauten zur letzten Mission.

Washington. Doppelte Überraschung für die Astronauten derUS-Raumfähre "Discovery“: Am Donnerstag erfuhren sie zunächst, dass sie zwei Tage länger im All bleiben können - und dann kam auch noch ein Glückwunsch-Anruf von US-Präsident Barack Obama. Der neckte die Crew erst einmal wegen eines ganz besonderen „Crew-Mitglieds“: Es handelt sich dabei um einen humanoiden Roboter an Bord.

Die „Discovery“ ist zurzeit an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Es ist ihre letzte Reise, bevor sie eingemottet wird. Ziel des „Discovery“-Besuches ist es, die Station aufzumöbeln und Reparaturen vorzunehmen. Dazu stiegen Astronauten zwei Mal ins All aus, unter anderem installierten sie Kameras an Roboterarmen der ISS.

Ursprünglich sollte die Raumfähre am Montag zurückkehren, dann verlängerte die Nasa die Mission zunächst um einen Tag und hängte wenig später noch einen weiteren an: Die Landung auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral ist jetzt erst für 17.58 Uhr MEZ am 9. März geplant. Das soll der Besatzung mehr Zeit verschaffen, um die über 2900 Kilogramm schweren Mitbringsel wie Proviant und Ersatzteile auf der ISS zu verstauen.

Obama rief in der Station an, um der Shuttle-Besatzung zur letzten Mission zu gratulieren. „Es muss eine große Ehre sein, der letzte Kommandant der „Discovery“ zu sein“, sagte er dem Astronauten Steve Lindsey. Obama stellte auch heraus, dass mit der Abschiedsvisite des Shuttle erstmals Transportfahrzeuge aller an der ISS beteiligten Raumfahrtbehörden und -agenturen auf einmal an der Station „geparkt“ sind, so auch der europäische Raumtransporter „Johannes Kepler“.

Ein stolzer Moment für alle Partner, fand der Präsident - „und ein ziemlich gutes Sinnbild dafür, wie wir im Weltraum und hier auf der Erde zusammenleben und -arbeiten müssen“.

Der Präsident konnte es sich nicht verkneifen, die „Discovery“-Crew ein bisschen zu hänseln. Zu ihren Mitbringseln gehört nämlich auch ein humanoider Roboter, der in der Station getestet werden soll. Obama fragte die Astronauten, ob „Robonaut 2“ denn schon im Einsatz sei, etwa beim Geschirrspülen in der ISS, aber erfuhr dann, dass er noch in seiner Verpackung schlummert. „Kommt, Jungs, packt den Kerl aus“, scherzte der Präsident. Der Roboter sei schließlich nicht die ganze Strecke zur Station geflogen, um verstaut zu bleiben.

Nach ihrer Rückkehr wird die „Discovery“ zum Museumsstück. Im Juli soll das Shuttle-Programm nach weiteren Flügen der „Endeavour“ und „Atlantis“ dann ganz beendet werden.