Ein Routine-Manöver an der Internationalen Raumstation ISS scheiterte. Auch bei der US-Raumfähre „Discovery“ gibt es schon wieder Probleme.

Moskau/Washington. Zwei Kosmonauten der Internationalen Raumstation ISS haben bei einem Außeneinsatz eine der Aufgaben nicht erledigen können – die Montage einer Videokamera. Während der mehr als sechsstündigen Arbeiten sei die Kamera nicht an der Halterung am Modul „Rasswet“ eingerastet, teilte am Dienstag die Flugleitzentrale bei Moskau nach Angaben der Agentur Itar-Tass mit. Warum die Installation in der Nacht wegen falscher Anschlüsse scheiterte, werde untersucht. Die übrigen Aufgaben hätten aber die Bordingenieure Fjodor Jurtschichin und Oleg Skripotschka während ihres anstrengenden Manövers voll und ganz geschafft, hieß es.

Dazu gehörte auch die Einrichtung eines neuen Arbeitsplatzes im Modul „Swesda“ für künftige europäische und russische Experimente. Bereits vor dem Außeneinsatz hatte es Probleme gegeben. Da der Druckausgleich unmittelbar vor dem Ausstieg zu schnell erfolgt sei, hätten die Kosmonauten kurz in einer Schleuse warten müssen, sagte ein Mitarbeiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Mit etwa 25-minütiger Verzögerung verließen Jurtschichin und Skripotschka dann in neuen computergesteuerten „Orlan“-Raumanzügen um 15.55 Uhr MEZ die ISS. Die Luken schlossen sich nach dem Einsatz um 22.23 Uhr. Auf der ISS sind derzeit je drei Kosmonauten und US-Astronauten stationiert.

Ärger gab es auch bei der US-Weltraumbehörde Nasa; die Hiobsbotschaften vor der geplanten letzten Reise der Raumfähre „Discovery“ reißen nicht ab. Nach Medienberichten haben Nasa-Experten einen vierten Riss am Außentank entdeckt, der nun repariert werden muss, bevor sich der Shuttle auf den Weg zur ISS machen kann.

Der Start musste bereits sechsmal verschoben werden, hauptsächlich wegen technischer Pannen. Das größte Problem ist ein Wasserstoff-Leck am Tanksystem des Orbiters. Die Reparatur stellte sich als so langwierig heraus, dass die „Discovery“ am Boden bleiben muss, bis sich das nächste Startfenster öffnet. Das heißt, sie wird nun frühestens am 30. November abheben können.

Die US-Raumfahrtbehörde will ihre Shuttle-Flotte einmotten. Nach der 39. „Discovery“-Mission ist nur noch ein Start fest geplant. Im Februar soll die „Endeavour“ zur ISS fliegen, aber der Termin könnte sich wegen der derzeitigen Probleme ändern.