Der letzte Start der ältesten US-Raumfähre Discovery wurde erneut verschoben. Dieses Mal wegen technischer Schwierigkeiten.

Cape Canaveral. Der letzte Start des Space Shuttles „Discovery“ wird immer mehr zur Geduldsprobe: Am Freitag wurde die Reise zur Internationalen Raumstation ISS schon zum fünften Mal verschoben - diesmal wegen eines Wasserstoff-Lecks, wie die US-Weltraumbehörde NASA mitteilte. Der Direktor für das Startmanöver, Mark Leinbach, nannte den Defekt „erheblich“. Der nächste mögliche Starttermin sei nun am kommenden Montag um 18.53 Uhr MEZ. Es ist laut NASA die letzte Chance im gegenwärtigen Zeitfenster. Danach seien Starts erst wieder zwischen dem 30. November und dem 5. Dezember möglich.

Die NASA plagen wieder massive technische Problem mit den alternden Shuttles. Der für Freitag geplante Start wurde am Morgen (Ortszeit) abgeblasen, weil Wasserstoff an einem Verbindungsstück zwischen einem Außentank der Fähre und einem Ableitungsrohr ausgetreten sei. Ähnliche Schwierigkeiten habe es bereits bei vorangegangenen Shuttle-Missionen gegeben – allerdings nicht in dem Ausmaß wie jetzt, hieß es. Der Tank werde nun geleert und dann 20 Stunden in Ruhe gelassen, bevor sich Techniker den Schaden aus der Nähe anschauen können, teilte die Behörde mit.

Zuvor hatte auch das Wetter der NASA einen Strich durch die Rechnung gemacht. Davor bereitete ein möglicher elektronischer Defekt im Hauptcomputer der Raumfähre den Ingenieuren der Weltraumbehörde Kopfzerbrechen. Außerdem hatten Ingenieure zwei Lecks in den Helium- und Stickstoff-Leitungen des Steuersystems abzudichten, auch das Triebwerk hatte Probleme bereitet.

Die NASA will ihre Shuttle-Flotte einmotten. Nach der 39. „Discovery“-Mission ist nur noch ein Start geplant. Im Februar soll die „Endeavour“ zur ISS fliegen. Die NASA hofft, dass der US-Kongress noch Geld für einen „Atlantis“-Start im Sommer 2011 bewilligt. Die letzte Reise der „Discovery“ soll elf Tage dauern. An Bord sind sechs Astronauten und erstmals ein humanoider Roboter. Der „Robonaut 2“ (R2) ähnelt mit seinem Kopf und den Armen einem Menschen, allerdings fehlen der 150-Kilo-Maschine die Beine. Mit R2 will die NASA bald in Experimenten auf der ISS herausfinden, wie Roboter in der Schwerelosigkeit zurechtkommen und ob sie den Astronauten einmal bei komplizierten Arbeiten zur Hand gehen könnten. Weiteres Ziel der letzten Mission unter Kommandant Steven Lindsey ist es, ein neues Modul zur ISS zu schaffen. Es soll den Bewohnern zusätzlichen Stauraum und Laborfläche bieten.