Eines der ersten Raumschiffe im All ist versteigert worden. Ein russischer Geschäftsmann hat die Landekapsel “Wostok 3KA-2“ erworben.

New York. Eine russische Raumkapsel, die zu Testzwecken vor dem ersten Weltraumflug des Kosmonauten Juri Gagarin eingesetzt wurde, ist in New York für 2,9 Millionen Dollar versteigert worden. Käufer war der russische Geschäftsmann Jewgeni Jurchenko, der erklärte, er wolle die Kapsel zurück in sein Heimatland bringen. Die Auktion fand am 50. Jahrestags des ersten bemannten Weltraumflugs statt. Die Kapsel mit der Bezeichnung "Wostok 3KA-2" trug bei der Generalprobe für Gagarins Flug eine Kosmonautenpuppe und einen lebenden Hund ins All und zurück zur Erde. Wenige Wochen nach dem erfolgreichen Versuch absolvierte Gagarin den ersten Ausflug eines Menschen ins All in der identischen "Wostok 3KA-3"-Kapsel.

"Ich hoffe, dass die 'Wostok' ihre Platz in einem Museum findet, das sich der Geschichte des russischen Raumfahrtprogramms widmet", erklärte Jurchenko in einer Stellungnahme. Das "Wostok 3KA-2" Raumschiff misst etwas über zwei Meter im Durchmesser und ist aus einer Aluminiumlegierung hergestellt. Die Innenausstattung wurde aus Sicherheitsgründen entfernt. Bis 1986 galt sie in der Sowjetunion als Staatsgeheimnis. Der geschätzte Preis für die Kapsel hatte bei bis zu zehn Millionen Dollar (sieben Millionen Euro) gelegen. Nach Angaben von Sotheby's erwarb der Verkäufer, der anonym bleiben wollte, die Kapsel vor Jahren privat in Russland.

Zuvor hatte die Nasa am 30. Jahrestag des ersten Space-Shuttle-Starts bekannt gegeben, wo die letzten Raumfähren ihren Ruhestand verbringen werden. 21 Museen und Besucherzentren hatten sich um die drei noch zu vergebenden Raumfähren beworben. Schon vorher stand fest, dass die "Discovery" an das Smithsonian-Institut geht, die dafür den Raumfähren-Prototyp "Enterprise" abgibt.

Die "Enterprise", mit der in den 70er Jahren die ersten Flugtests durchgeführt wurden, geht an das Intrepid-Museum in New York. Die Raumfähre "Atlantis" wird nach ihrem letzten Flug, der am 28. Juni starten soll, in Cape Canaveral bleiben. Sie wird im Besucherzentrum des Kennedy Space Centers ausgestellt. Die "Endeavour", die am 29. April auf ihre letzte Reise ins All gehen soll, wird im Anschluss im California Science Center ausgestellt, nur wenige Kilometer von der Fabrik entfernt, wo sie einst gebaut wurde.

"An alle, passt gut auf unsere Gefährte auf", sagte der frühere Astronaut und jetzige Nasa-Chef Charles Bolden nach der Verkündung der Standorte. "Sie dienten ihrer Nation gut, und wir bei der Nasa haben ein tiefes, beständiges Verhältnis und eine Liebesbeziehung mit ihnen, die nur schwer in Worte zu fassen ist."

Nicht alle der nicht bedachten Bewerber gehen leer aus. Einige erhalten von der Nasa Shuttle-Simulatoren oder andere Geräte.