Ein 41-Jähriger aus Bayern soll in Sachsen drei junge Männer mit Schüssen getötet haben. Die Fälle sorgten im ganzen Land für Entsetzen.

Leipzig. Der Angeklagte im Prozess um die Todesschüsse auf drei Männer in Groitzsch bei Leipzig schweigt beharrlich. Zum Verhandlungsbeginn am Freitag vor dem Landgericht Leipzig erklärten seine Verteidiger, ihr Mandant werde sich nicht zu den Vorwürfen äußern. Ein psychiatrischer Gutachter soll voraussichtlich am 21. März Auskünfte zur Persönlichkeit des 41-jährigen Mannes geben. Ein Urteil wird nicht vor dem 12. April erwartet.

Oberstaatsanwältin Claudia Laube beschuldigt den mutmaßlichen Täter, Ende August 2010 zwei Männer auf brutale Weise ermordet zu haben. Er habe einen 19- und einen 23-Jährigen auf seinem Grundstück in Groitzsch erwischt und angenommen, dass die beiden aus seiner mit Oldtimern und Schrott vollgestellten Scheune Altmetall stehlen wollten. Um dies zu verhindern, gab er laut Staatsanwaltschaft zunächst einen Schuss aus seinem Revolver auf den jüngeren Mann ab, als dieser stürzte, schoss er noch zweimal auf den am Boden Liegenden.

Auf den 23-Jährigen feuerte der Angeklagte laut Anklage drei Mal und schlug ihm dann mit dem Revolver auf den Kopf. Der Angegriffene konnte fliehen, erlag aber in der Nacht seinen Verletzungen. Sein Komplize überlebte die Schüsse zunächst ebenfalls, der 41-Jährige soll ihm jedoch noch mehrfach mit einem Metallteil so schwer ins Gesicht geschlagen haben, dass er noch am Tatort starb.

Für das Verfahren hat die Kammer acht Verhandlungstage angesetzt. Insgesamt sollen 33 Zeugen und fünf Sachverständige gehört werden.