Ein 41-Jähriger aus Bayern soll in Sachsen drei junge Männer mit Schüssen getötet haben. Die Fälle sorgten im ganzen Land für Entsetzen.

Leipzig. Der mutmaßliche Mörder von drei jungen Männern aus Groitzsch bei Leipzig muss sich von Freitag an vor Gericht verantworten. Der 41 Jahre alte Geschäftsmann aus Bayern soll seine Opfer mit Schüssen aus einer Pistole getötet haben. Er ist wegen Mordes sowie wegen Raubes mit Todesfolge angeklagt. Das Drama hatte am 20. April 2009 begonnen, als der heute 41-jährige auf sein späteres erstes Opfer traf. Er forderte von dem damals 27-Jährigen dessen Fahrrad. Als er es nicht bekam, schoss er laut Anklage aus einem Magnum-Revolver auf den jungen Mann, der drei Tage später im Krankenhaus an seinen Schussverletzungen starb. Die Polizei suchte damals vergeblich nach einem Motiv und nach dem Täter.

Dem kam sie erst rund eineinhalb Jahre später auf die Spur, als sich in dem kleinen Städtchen bei Leipzig am 28. August 2010 ein grausamer Doppelmord ereignete. Zwei junge Männer - ein 19- und ein 23-Jähriger - waren von dem Angeklagten in einer Lagerhalle auf dessen Grundstück überrascht wurden. Wie die Ermittlungen ergaben, schoss der Mann ohne Vorankündigung mehrmals auf die jungen Männer.

Der 23-Jährige konnte trotz schwerster Verletzungen in seinem Auto fliehen. Er wurde wenig später an einem Bahnübergang neben dem Auto gefunden und starb in der selben Nacht im Krankenhaus. Auf den in der Halle zurückgebliebenen 19-Jährigen soll der Angeklagte noch mit einem Gegenstand eingeschlagen und ihm schwere Kopfverletzungen zugefügt haben. Das Opfer starb in der Lagerhalle.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 41-Jährige geschossen hat, weil er annahm, die beiden jungen Männer wollten Buntmetall stehlen. Sie wirft ihm heimtückischen Mord aus niederen Beweggründen vor. Am 2. September 2010 stellte sich der Mann in Kraiburg am Inn (Oberbayern) der Polizei . Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Das genaue Motiv für die Vorgänge, die in Groitzsch und in ganz Sachsen für Entsetzen gesorgt hatten, liegt immer noch im Dunkeln. Der 41-Jährige hat sich bisher nicht zur Tat geäußert. Er soll sich in der Untersuchungshaft einem Psychiater offenbart haben. Nach Gerichtsangaben sind acht Prozesstage geplant.